Der jüngste Zuwachs in der VR-Redaktion schreibt keine Artikel. Dafür hat er 460 Pferdestärken, 2600 Newtonmeter Drehmoment und ist im Testalltag ebenso unverzichtbar wie ein gestandener Redakteur! Die Rede ist von unserem neuen Volvo FH 460 I-Save inklusive ebenfalls brandneuem S.CS-Curtainsider-Auflieger von Schmitz Cargobull auf der Sattelplatte. Die auf knapp 37 Tonnen ausgeladene Kombination wird als Referenzfahrzeug ab sofort jeden unserer Profi-Tests begleiten und befand sich beim Test des Volvo FM 450 in diesem Heft schon im ersten Einsatz.
Warum wir diesen beachtlichen und kostenintensiven Aufwand betreiben – übrigens europaweit als einzige Redaktion? Weil eine aussagekräftige Vergleichbarkeit zwischen den einzelnen Testfahrten nur mit einem genauen „Wetterabgleich“ möglich ist. Und genau das ist der Job des Referenzfahrzeugs. Dafür sind wir unsere standardisierte, 343 Kilometer lange Testrunde mit ihm unter guten Wetterbedingungen abgefahren. An vielen Stellen notierten wir den aktuellen Totalverbrauch sowie die per Stoppuhr erfasste Fahrzeit. Diese Werte bilden die Referenzrunde, die wir bei jeder Testfahrt als Vergleichswert zugrunde legen. Beim Profi-Test fährt der Sattelzug nun in einigem Abstand hinter dem eigentlichen Testfahrzeug her und wir ermitteln die Verbrauchswerte und Zeiten erneut. Fällt der Verbrauch höher oder niedriger aus, wissen wir, um wie viel Prozent bessere oder eben schlechtere Wetterbedingungen das eigentliche Testfahrzeug hatte. Diesen Faktor können wir dann entsprechend zurückrechnen und können die einzelnen Testverbräuche so untereinander vergleichen. Das funktioniert allerdings nur mit entsprechender Selbstdisziplin, weshalb auf unseren Testfahrten ein strenges Reisetempo von 85 km/h gilt, lediglich bergab ist Schwungspitze 90 erlaubt.
Unterschiedlich schwere Test-Auflieger
Ebenfalls wichtig: Die Testsattelzugmaschinen müssen immer die gleichen Auflieger auf die Sattelplatte nehmen. Hierfür stehen uns zwei unterschiedlich beladene Trailer von Fliegl und Krone zur Verfügung. Letzteren haben wir auf 24 Tonnen ausgeladen, sodass wir inklusive Zugmaschine auf ein Gesamtgewicht von 32 Tonnen kommen. Warum so „leicht“? Weil der Großteil der Lastwagen in Deutschland nicht oder nur selten mit vollem Gewicht unterwegs ist. Der Krone-Trailer kommt allerdings lediglich in der Wertung für Zugmaschinen mit weniger als 500 PS zum Einsatz. PS-Boliden jenseits dieser Grenze sind ein Fall für unseren schwarzen Fliegl-Auflieger, den wir auf 32.000 Kilogramm ausgeladen haben. Beim Zuggesamtgewicht kommen damit also rund 40 Tonnen zusammen. Auf diese Weise bekommen auch die Top-Lkw mit ihren teilweise über 700 Pferdestärken eine würdige Transportaufgabe. In solchen Fällen muss sich unser neues, schwedisches Redaktionsmitglied bestimmt kräftig strecken, um nicht den Anschluss zu verlieren! (jb)