Amsterdam. Bei der sechsten Transporter-Generation ging VW ähnliche Wege wie jüngst mancher Konkurrent. Denn auch beim T6 handelt es sich um keine komplette Neuentwicklung. Wie beispielsweise Mercedes beim Vito oder Renault beim Trafic, baut der neue VW Transporter auf dem Grundkonzept des T5-Vorgängers auf. Was auf den ersten Blick sofort erkennbar ist, auch wenn VW den T6 mittels einer neu gestalteten Front- und Heckpartie optisch auf das Design der aktuellen VW-Pkw anglich. Gleiches gilt für den Innenraum, wo zwar ein komplett neu gestalteter Armaturenträger installiert wurde. Der ist allerdings bei den einfachen Nutzfahrzeug-Versionen aus dem gleichen Hartplastik wie beim Vorgänger, weshalb das neue Lenkrad die größte optische Abgrenzung zu diesem darstellt. Wichtiger dürfte den meisten Nutzern aber ohnehin die Vielzahl von neuen praktischen Ablagen sein, welche die Designer in den Armaturenträger einarbeiteten.
Der Großteil der Neuerungen fand allerdings im unsichtbaren Bereich unterhalb des Blechkleids statt. Dort sorgt ein laut Volkswagen komplett neu entwickelter TDI-Vierzylinder-Diesel mit zwei Litern Hubraum für Vortrieb, der serienmäßig Euro 6 erfüllt. Dafür muss der 13 Liter fassende Adblue-Tank rund alle 7000 Kilometer neu befüllt werden. Topeinstellung ist jetzt die Version mit 204 PS und satten 450 Newtonmetern Drehmoment. Vernünftiger für den Transport-Einsatz sind die drei alterativen Einstellungen mit 84, 102 oder 150 PS. Bis zu einem Liter Diesel auf 100 km soll der neue Motor im Vergleich zum Vorgänger sparsamer arbeiten. Wenigfahrer können darüber hinaus weiterhin zum 2,0-l-TSI-Benziner mit 150 oder 204 PS greifen. Start-Stopp ist nun sowohl beim Diesel als auch beim Benziner serienmäßig an Bord. Aufpreis kosten dagegen die vielen elektrischen Assistenzsysteme, die VW neu ins Programm hob. Neben einem intelligenten Abstandstempomat inklusive Stauassistent, einer Citybremsfunktion und einer Müdigkeitserkennung ist nun auch eine sogenannte Multikollisionsbremse lieferbar, die selbsttätig eine Bremsung einleitet, wenn der Fahrer nach einer Kollision nicht mehr in der Lage sein sollte den T6 selbst anzuhalten.
Ansonsten bleibt die Serienausstattung zumindest bei den Kastenwagen aber karg. Für elektrische Fensterheber oder Spiegel muss weiterhin extra bezahlt werden und auf praktische Ausstattungen wie eine Durchladevorrichtung in der Trennwand zur Verlängerung der Ladefläche muss der T6-Eigner weiterhin verzichten. Dafür will VW immerhin ein paar Kilogramm mehr Nutzlast herausgekitzelt haben. Ansonsten behält der VW Transporter auch in der sechsten Generation seine berühmte Variantenvielfalt. Alle beim T5 lieferbaren Varianten (zwei Radstände, drei Dachhöhen, Pritsche, Doka und Triebkopf) sind auch für das neue Modell zu haben. VW spricht von bis zu 500 verschiedenen Modellvarianten. (bj)