„Wir brauchen jetzt eine ambitionierte Klimapolitik, die alle verfügbaren Technologien einbezieht“, erklärte Timm Kehler, Vorstand von Zukunft Gas, angesichts der Veröffentlichung des Positionspapiers am Mittwoch, 18. September. Bio-LNG sei „eine sofort verfügbare Lösung für die Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs und muss politisch gefördert werden“, forderte Kehler, der hinzufügte: „Seit Jahren entwickeln wir ambitionierte Visionen im Lkw-Bereich, von Batterien, Oberleitungen oder Wasserstoff. Mit Bio-LNG haben wir aber schon heute eine marktreife und technisch erprobte Lösung, um sofort im Schwerlastverkehr auf signifikante CO2-Einsparungen zu kommen.“
Bio-LNG biete nicht nur ökologische Vorteile, sondern sei auch in Deutschland zunehmend verfügbar. Auch die Infrastruktur für Bio-LNG-Tankstellen werde stetig ausgebaut, und die Produktionskapazitäten stiegen kontinuierlich an, so der Verband, der darauf verweist, dass im ersten Halbjahr 2024 in Deutschland fast 70.000 Tonnen LNG an den Tankstellen abgesetzt worden sei, wobei der Anteil von Bio-LNG bereits bei 60 Prozent lag.
Mautregelungen für gasbetriebene Lkw
In seinem aktuellen Positionspapier fordert „Zukunft Gas“ die Erhöhung der THG-Minderungsquote auf 35 Prozent bis zum Jahr 2030 und eine langfristige Fortschreibung der Quotenregelungen bis 2045. Darüber werden steuerliche Anreize für den Einsatz von Biokraftstoffen wie Bio-LNG gefordert. Eine Senkung der Energiesteuer auf emissionsarme Kraftstoffe würde es „Logistik- und Transportunternehmen erleichtern, klimafreundliche Alternativen wirtschaftlich zu nutzen“. So ließen sich die Emissionen im Güterverkehr sofort reduzieren, da der Wechsel zu emissionsarmen Biokraftstoffen für viele Unternehmen bislang aus Kostengründen eine Hürde darstellt.
Ein weiterer Punkt im Positionspapier betrifft die Mautregelungen für gasbetriebene Lkw, die derzeit keinen finanziellen Vorteil bieten, obwohl sie mit Bio-LNG emissionsarm unterwegs sind. Zukunft Gas fordert eine Mautermäßigung für diese Fahrzeuge, um Unternehmen einen wirtschaftlichen Anreiz für den Einsatz zu geben. „Diese Maßnahme würde nicht nur die Klimaschutzanstrengungen der Branche unterstützen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der nationalen Klimaziele leisten“, so der Verband.
Forderung nach einer technologieoffenen Flottenregulierung
Zusätzlich plädiert Zukunft Gas für eine technologieoffene Flottenregulierung, die den Einsatz von Bio-LNG stärker berücksichtigt, und für den Abbau von Importhürden, um den Zugang zu Bio-LNG aus Drittstaaten wie der Ukraine zu erleichtern. Durch bilaterale Abkommen könnten neue Quellen für nachhaltige Biokraftstoffe erschlossen werden, was den Hochlauf von Bio-LNG beschleunigen und zur Erfüllung der Klimaziele beitragen würde.