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Müller: Wir wollen FleetBoard für Apps von Drittanbietern öffnen

14.04.2016 14:00 Uhr
Müller: Wir wollen FleetBoard für Apps von Drittanbietern öffnen
Dietrich Müller, Fleetboard: Es zeichnet sich ab, dass die Hersteller ihre eigene Hardware ins Fahrzeug bringen
© Foto: VerkehrsRundschau/Serge Voigt

Dietrich Müller, Geschäftsführer der Daimler Telematik-Tochter FleetBoard, erklärt im Interview, in welche Richtung er das System weiterentwickeln will.

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VerkehrsRundschau: Was ist der Unterschied zwischen den jüngst viel diskutierten Schlagworten Connectivity, Connected Car und Telematik?

Dietrich Müller: Telematik ist ein Teil von Connectivity. Wir sprechen als Telematikanbieter von Truck-to-Business-Connectivity. Dabei wird das Fahrzeug mit dem Flottenbetreiber vernetzt. Mit der Vernetzung Vehicle-to-Vehicle oder Vehicle-to-Infrastructure beschäftigen sich die Kollegen aus der Fahrzeugentwicklung. Diese Felder werden künftig mit FleetBoard zusammenwachsen.

Überfordert die daraus entstehende Datenflut nicht mittelständische Unternehmer?

Es kommt nicht nur auf die Datenmenge an. Es geht darum, diese so auszuwerten und aufzubereiten, dass sich daraus Handlungsempfehlungen ableiten – gerade auch für kleinere Unternehmen. Und das leisten unsere Algorithmen.

Viele Unternehmer haben die aufbereiteten Daten von FleetBoard, nutzen sie aber nicht, weil es immer noch zu viele sind.

Wir stellen viele Daten in einer hohen Detailtiefe bereit, die es dann gilt, gezielt für den Kunden aufzubereiten. Deshalb stellen wir für unsere Kunden Daten über Apps einfacher aufbereitet zur Verfügung. Denken Sie an die Driver.app, mit der die Fahrer ihre Fahrweisennote auf einen Blick erhalten. Auf der anderen Seite gibt es Unternehmen, die noch viel dezidiertere Anforderungen haben, wie die Anbindung von FleetBoard an die unternehmenseigene IT-Landschaft. Das stellen wir heute bereits mit dem FleetBoard Consulting in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden dar.

Welche neuen Anwendungen sehen wir in naher Zukunft?

Als nächsten großen Schritt planen wir unsere Plattform für Drittanbieter zu öffnen, damit sich zukünftig eine Vielzahl an verschiedenen oder neuen Anwendungsfällen über Apps darstellen lassen. Diese Apps können von FleetBoard, aber auch von Drittanbietern stammen.

Sie reden von offenen Plattformen und Apps – viele Unternehmer haben noch gar keine Telematik.

Denken Sie an den Fernverkehr, dort ist Telematik eigentlich gesetzt. Im Bereich Bau- und Verteilerverkehre gibt es dagegen noch Potenzial. Wir haben in der Telematik viele Konkurrenten, weil es so viele verschiedene Anforderungen gibt. Und unsere zukünftige Plattform ist die Antwort darauf.

Telematiksysteme werden immer tiefer ins Fahrzeug integriert. Was wird das aus den Drittanbietern?

Es zeichnet sich ab, dass die Hersteller ihre eigene Hardware ins Fahrzeug bringen. Dennoch werden weiterhin etablierte Softwareanbieter von Telematiklösungen nachgefragt werden, wenn sie die richtigen Anwendungen, beispielsweise für bestimmte Branchen, entwickeln. Mit dem Gedanken unseres neuen Ansatzes können sich diese Anbieter mit uns zusammenschließen.

Was unterscheidet die neue App-Telematik von ihrem bisherigen Ansatz?

Ein Beispiel: In Brasilien haben wir eine Software von einem Drittanbieter in FleetBoard eingebunden, die es ermöglicht das Fahrzeug im Fall des Diebstahls stillzulegen. Dazu war ein aufwändiges Softwareintegrationsprojekt nötig. Mit dem Ansatz unsere Plattform zu öffnen, wäre das problemlos ohne ein solches Integrationsprojekt möglich gewesen.

Wann gibt es das offene Telematiksystem?

Haben Sie noch etwas Geduld, die IAA birgt ja immer einiges an Überraschungen.

Das Interview führte VerkehrsRundschau-Redakteur Serge Voigt

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