MAN will bereits im kommenden Jahr 200 Fahrzeuge mit Wasserstoff-Verbrennungsmotor in einen groß angelegten Feldtest schicken. Die „hTGX“ genannten Prototypen sollen in Europa an ausgewählte Kunden in Deutschland, den Niederlanden, Norwegen und Island geliefert werden. Der Fahrzeughersteller sieht den Wasserstoffverbrenner klar für spezielle Anwendungen als Alternative zu batterieelektrischen Lastwagen. Neben dem Baueinsatz gehöre dazu etwa auch die Holz- oder Tankbranche. Hier sind nicht selten besondere Achskonfiguration oder Aufbauten von Nöten, die am Rahmen keinen Bauplatz für platzraubende Batteriepakete lassen, was den Wasserstoff-TGX interessant mache. Hinzu komme ebenfalls ein Gewichtsvorteil zum batterie-elektrischen Lastwagen, sowie die Reichweite von bis zu 600 Kilometern mit einer Tankfüllung.
Die genannten hTGX-Prototypen werden in den Achsversionen 6x2 und 6x4 aufgebaut und mit dem „H45“-Wasserstoff-Verbrennungsmotor bestückt. Hinter der Bezeichnung steckt ein alter Bekannter, denn es handelt sich um das bekannte D38-Dieselaggregat mit 15,2 Litern Hubraum, das im Motoren- und Batteriewerk Nürnberg für den Wasserstoffeinsatz fit gemacht wird. 520 PS – oder wissenschaftlicher ausgedrückt – 383 kW leistet der Reihensechszylinder und liefert laut MAN sein maximales Drehmoment von 2500 Newtonmeter bei 900-1300/min. Zudem sorge die Direkteinspritzung des Wasserstoffs in den Motor für eine besonders schnelle Leistungsentfaltung, so das Versprechen aus der Münchener Firmenzentrale. Schnell geht ebenfalls der Tankvorgang: In weniger als 15 Minuten sollen die 56 Kilogramm fassenden Tanks mit dem auf 700 bar komprimiertem Wasserstoff gefüllt sein