München. Im Lkw-Verkehr sehen Experten auch in absehbarer Zukunft keine echte Alternative für den Dieselmotor. Die Batterie für einen Elektro-Lkw sei sehr teuer, wiege mehrere Tonnen, brauche viel Platz und bedeute für die Speditionen selbst beim Aufbau eines großen Schnellladenetzes lange Stehzeiten, erklärte Bernd Heid von der Unternehmensberatung McKinsey am Donnerstag auf dem „Handelsblatt“-Nutzfahrzeugforum in München.
Reto Leutenegger vom Schweizer Elektro-Lkw-Hersteller Eforce One sagte, in Deutschland sei „es fast nicht möglich, sie wirtschaftlich zu betreiben“: Der Strom sei teuer, die Batterie allein koste 200.000 Euro, und der bürokratische Aufwand für staatliche Zuschüsse sei extrem hoch. Kunden, die den elektrischen 18-Tonner von Eforce zur Belieferung von Supermärkten einsetzten, hätten auch beklagt: „Wir haben zu wenig Nutzlast“, vor allem im Sommer, wenn Getränke zu transportieren seien.
Für Heid und den Mercedes-Benz-Lkw-Chef Stefan Buchner sei langfristig der Wasserstoffantrieb eine Alternative zu Diesel und Batterie. Ein Netz von 1000 Wasserstoff-Tankstellen in Deutschland würde reichen, und der Aufbau dieser Infrastruktur würde nur eine Milliarde Euro kosten, sagte Heid. (dpa)