Hintergrund ist, dass die europäischen Abgeordneten am Dienstag, 12. März, in erster Lesung über das Gesetzesvorhaben der Europäischen Kommission beraten. Die beiden Verbände schreiben in einer gemeinsamen Mitteilung, dass die „geplante Zulassung von Lang-Lkw den Güterverkehr nicht nur umweltschädlicher machen würde. Auch die ohnehin schon marode Straßenverkehrsinfrastruktur würde weiter belastet“.
„Der steigende Gütertransport auf der Straße ist eine enorme Belastung für die Infrastruktur“, sagte ACE-Vorsitzender Stefan Heimlich. „Viele Straßen und Brücken sind heute schon einem Vielfachen der ursprünglich geplanten Belastungen ausgesetzt und bedürfen dringend einer Sanierung. Allein mehrere tausend Autobahnbrücken müssen in den kommenden Jahren erneuert werden. Längere und perspektivisch schwerere Lkw werden zu noch mehr Verschleiß führen und sind daher nicht vertretbar.“
Der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, weist außerdem darauf hin, dass im Falle einer grenzüberschreitenden Zulassung hohe Kosten auf die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler in ganz Europa zukommen könnten. Hinzu komme laut Flege, dass Lang-Lkw „auch ein Risiko für die Verkehrssicherheit sind, etwa an Bahnübergängen oder bei Überholmanövern, die deutlich gefährlicher“ würden.
Neben der Verkehrssicherheit weisen sowohl ACE als auch Allianz pro Schiene auf die Umweltbilanz hin. „Wer über zusätzliche Länge den Lkw-Transport verbilligt, fördert und erntet letzten Endes auch mehr Lkw-Verkehr. Und das widerspricht allem, was sich die EU beim Klimaschutz vorgenommen hat“, sagte Flege. ACE-Vorsitzender Heimlich ergänzt: „Wir müssen mehr Warentransporte auf die umweltfreundliche Schiene verlagern. Lang-Lkw bewirken das Gegenteil.“