Köln. Für Lastwagen, die mehr als 7,5 Tonnen wiegen, gilt in der Kölner Innenstadt seit Donnerstag, 22. August, ein Durchfahrtverbot. Nach Angaben der Stadt müssen die schweren Lkw auch Teile der rechtsrheinischen Stadtteile Deutz und Mülheim großräumig umfahren. Die Maßnahme gehört zum Kölner Luftreinhalteplan. Die Stadt erhofft sich davon eine deutliche Entlastung vom schweren Lkw-Verkehr. Verbotsschilder markieren die Grenzen der Zone. Ausgenommen von dem Verbot der Anlieferverkehr, auch Reisebusse dürfen wie gewohnt fahren.
Der Verband Spedition und Logistik NRW kritisierte das Durchfahrtverbot und drohte mit Klagen. Lkw, die vom Kölner Süden zum Niehler Hafen wollten, müssten nun bis zu 45 Kilometer weite Umwege in Kauf nehmen, sagte der Vorsitzende Rüdiger Ostrowski. Der Schadstoffausstoß werde somit nur verlagert. „Wir beantragen jetzt Ausnahmegenehmigungen – wenn die abgelehnt werden, werden betroffene Unternehmen klagen.“
Die Luftverschmutzung in Köln ist seit langem zu hoch. Laut EU-Grenzwert dürfen es im Schnitt nur 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter sein, an einigen Stellen in Köln ist man von dieser Grenze deutlich entfernt. Das gilt beispielsweise am rechtsrheinischen Clevischen Ring, dort wurde 2017 ein Wert von 62 Mikrogramm gemessen. Ein Jahr später sank der Wert auf 59 Mikrogramm. (dpa)