München. Schäden an Fahrwerk und Bremsen gehören zwar nicht zu den Top-3 der Lkw-Pannen, sind aber brandgefährlich. Für die Pannenhelfer des ADAC-TruckService ist es Tagesgeschäft, Lkw-Fahrern beizustehen, die mit solchen Defekten liegen geblieben sind. Sigmund Schichor, Experte für Lkw-Technik und Pannenprävention beim ADAC-TruckService erklärt, was Fahrzeughalter und Fahrer tun können, damit es gar nicht erst zu Schäden an Bremsen und Fahrwerk kommt.
- Gut geschmiert ist halb gewonnen: Eigentlich steht das Abschmieren diverser beweglicher Fahrzeugteile im Wartungsplan. Die Praxis zeigt jedoch, dass es mitunter vergessen wird. Dies beschleunigt die Schäden an Achsen, Lagern und anderen beweglichen Teilen.
- Auf den Fahrstil achten: Wendemanöver im engsten Radius sind ebenso Gift für die Radlager wie das sportliche Überfahren von Bordsteinen. Hier hilft im Zweifel die Fahrerschulung weiter.
- Sorgfältige Abfahrtskontrolle: Die Bremsprobe gehört beim Anfahren dazu. Zudem gelegentlich mit einer Taschenlampe in die Bremsbeläge leuchten, um Risse insbesondere in den Scheibenbremsen festzustellen. Sind Risse bis zu zwei Drittel des Durchmessers der Bremsscheibe lang oder gehen gar zur Lüftung durch, umgehend eine Werkstatt aufsuchen. Die Dicke der Bremsscheibe liegt neu nahezu bei 40 Millimetern und darf 35 Millimeter nicht unterschreiten. Prüfen, ob Wasser im Vorratsbehälter ist. Achtung: Bei defekten Bremsen droht ein Bußgeldbescheid nebst Eintrag ins Verkehrsregister.
- Auf Temperaturunterschiede achten: Nach einer Fahrt an den Felgen fühlen –unbedingt Handschuhe benutzen – ob Temperaturunterschiede an den einzelnen Rädern vorhanden sind. Das deutet auf eine unterschiedliche Bremsleistung hin und bedarf einer Abklärung durch die Werkstatt.
- Radmuttern nachziehen: Rund 50 bis 100 Fahrtkilometer nach einem Reifenwechsel die Radmuttern nachziehen lassen. (sv/ks)