Berlin. Die von der EU-Kommission derzeit vorbereitete Abgasnorm Euro VII wird bei ihrer Einführung um das Jahr 2025 schwere Nutzfahrzeuge voraussichtlich um 1500 bis 4700 Euro gegenüber heutigen Euro-VI-Fahrzeugen verteuern. Das bedeute für Sattelzugmaschinen ein Plus von zwei bis fünf Prozent, prognostiziert der Think-Tank „The International Council on Clean Transportation“ (ICCT) in einer neuen Studie. Aufgrund von Skalen- und Lerneffekten in der Produktion könne aber erwartet werden, dass die Mehrkosten bis 2030 auf 1400 bis 4300 Euro sinken.
Neben abermals gesenkten Grenzwerten für Partikel und Stickoxide erwarten die Forscher von der EU-Kommission vor allem strengere Auflagen für das Abgasverhalten unter niedriger Last und mit kühlem Motor. Die gute Nachricht sei, dass die benötigten Technologien bereits serienreif seien oder kurz vor der Serienreife stünden. Als Beispiele werden Zylinderabschaltung, ein Bypass des Abgasrückführungs-Kühlers bei kaltem Motor, schnelleres Aufwärmen des Katalysators sowie doppelte und vorgewärmte Harnstoffeinspritzung genannt.
Ähnliche Regulierung in Kalifornien
Um die Mehrkosten zu errechnen, haben die Forscher Musterkonfigurationen für künftige Abgasnachbehandlungssysteme erstellt. Wolle man darüber hinaus die Lebensdauer des Abgasnachbehandlungssystems von den derzeit europarechtlich verlangten 700.000 Kilometer auf 970.000 Kilometer verlängern, kämen rund 700 Euro hinzu. Bei einer Verlängerung auf 1,3 Millionen Kilometer sei mit 1000 Euro zu rechnen.
Sie weisen darauf hin, dass Kalifornien im August 2020 eine ähnliche Regulierung erlassen hat, die – mit einer Zwischenstufe 2024 – bis 2027 ähnliche Schadstoffgrenzwerte vorschreibt, wie sie derzeit in der EU diskutiert werden. (roe)