Terminals für den Kombinierten Verkehr stehen zunehmend vor Platzproblemen. Leercontainer stapeln sich und Freiflächen zur flexiblen Nutzung sind eine seltene Ausnahme. Dadurch sinkt die Umschlagskapazität und die Verlagerung auf klimafreundliche Verkehrsträger wird erschwert. Speziell für Trailer, die besonders viel Stellfläche beanspruchen und deren Anteil in KV-Drehscheiben wie dem Duisburger Hafen stetig gewachsen ist, haben Duisport, TX Logistik und die SGKV nun eine innovative Lösung entwickelt.
Stack-X ermöglicht die Stapelung von Trailern und Containern
Herausgekommen ist „Stack-X“, eine marktreife Stapelkonstruktion, die zusammen mit der Firma Wecon entwickelt und konstruiert wurde. Stack-X ist – vereinfacht ausgedrückt – in Form eines befahrbaren rechteckigen Metallrahmens konzipiert und ermöglicht den Transport und die Stapelung von Trailern mittels Reachstacker oder Portal-Kran. Die zu stapelnden Trailer können gekrant oder mit einer Zugmaschine bzw. einem Terminal-Traktor hineingefahren werden. Die ersten Prototypen wurden erfolgreich in Feldversuchen unter Realbedingungen getestet, um eine intelligente Einbindung in die unterschiedlichen Betriebsprozesse zu gewährleisten. Dabei haben sich drei Stapellösungen als besonders effizient herausgestellt:
- Variante 1 sieht eine reine Stapelung von bis zu drei Trailern übereinander vor, die unter dem Kran oder auf Nebenflächen platziert werden können.
- Variante 2 ermöglicht die gemischte Stapelung als Block aus Trailern und Containern (leer und voll). Auch bei dieser Lösung kann optional unter-Kran oder auf Nebenflächen gestapelt werden.
- Bei der dritten Variante bilden die Stack-X-Module eine Art Garage. Dies setzt gewissen Rangierbedarf und ausreichend Platz voraus sowie eine Abstimmung des Terminal Operating Systems (TOS). Die Option ist für Nebenflächen geeignet und erfordert einen Reachstacker.
Effizienter Trailer-Umschlag hilft bei der Erreichung der Klimaziele
Nach Angaben des Statistischen Bundesamts hat sich die Anzahl der in Deutschland auf der Schiene transportierten Trailer von rund 150.000 Ladeeinheiten im Jahr 2005 auf über eine Million im Jahr 2020 mehr als verachtfacht. Laut Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) wird der Anteil des Kombinierten Verkehrs bis zum Jahr 2030 um 79 Prozent ansteigen. Die Verlagerung auf die klimafreundlichen Verkehrsträger Wasserstraße und Schiene ist dabei ein wichtiger Baustein zur Erreichung der ambitionierten Klimaziele der Bundesregierung sowie der EU.
Das Projekt, das im Juni 2022 endet, wird im Rahmen der Initiative „Innovative Hafentechnologien“ (IHATEC) des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr gefördert. (ste)