Mit einem mehrstündigen Warnstreik haben die Hafenarbeiter am Donnerstag, 9. Juni, in Bremen und Niedersachsen die Abfertigung von Containerfrachtern und Autotransportern lahmgelegt. Im zweitgrößten deutschen Hafen Bremerhaven beteiligten sich nach Gewerkschaftsangaben etwa 1000 Beschäftigte. An der Stromkaje wurden diesen Angaben nach in der Spätschicht keine Containerschiffe mehr be- oder entladen. „Die Brücken stehen alle still“, sagte Tobias Uelschen von der Gewerkschaft Verdi. Auch die Autoverladung war betroffen.
„Es geht nicht viel“, sagte ein Sprecher des Terminalbetreibers Eurogate. Das Unternehmen arbeitet in Bremerhaven, Wilhelmshaven und Hamburg. „Wir haben uns darauf vorbereitet. Wir haben unsere Kunden informiert, dass wir in der Spätschicht keine Abfertigung anbieten können.“ Man erwarte, dass die Arbeit wie angekündigt gegen 18.30 Uhr fortgesetzt werde.
Erster Warnstreik seit Jahrzehnten
Der erste Warnstreik seit Jahrzehnten soll Druck machen vor der dritten Verhandlungsrunde mit dem Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS). Sie findet am Freitag in Hamburg statt. Verdi verlangt für die rund 12.000 Beschäftigten in den 58 tarifgebundenen Seehafenbetrieben in Hamburg, Niedersachsen und Bremen einen nicht näher bezifferten „tatsächlichen Inflationsausgleich“ sowie eine Erhöhung der Stundenlöhne um 1,20 Euro.
In Bremen traten am Neustädter Hafen etwa 75 Beschäftigte ihre Spätschicht nicht an. Am Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven beteiligten sich 75 der 80 für die Spätschicht eingeteilten Arbeiter an der Arbeitsniederlegung. In Emden zählte Verdi 200 Kollegen beim Warnstreik. (tb/dpa)