München. Das Jahr 2014 verlief für die Logistikimmobilienbranche erfolgreich. Dies zeigt die Bilanz des Neubauvolumens, die das Münchener Beratungsunternehmen Logivest zusammen mit Fraunhofer SCS, Nürnberg, im quartalsweise erscheinenden Logistikimmobilien-Seismograf für das Gesamtjahr erarbeitet hat. Demnach wurden in 2014 Logistik-Neubauten mit insgesamt knapp 3,5 Millionen Quadratmetern begonnen. Der Wert entspricht einem Wachstum von etwa drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Seit 2011 bewegt sich das Neubauvolumen jährlich etwa um drei Millionen Quadratmeter. Die Zehnjahresbetrachtung zeige dabei, dass sich der Markt nach der Finanz- und Wirtschaftskrise wieder beruhigt und ein relativ konstantes und hohes Niveau erreicht habe, heißt es von Logivest.
Duisburg/Niederrhein verteidigt Titel
An der Spitze des Rankings liegen wie schon im Vorjahr die Regionen Duisburg/Niederrhein (Platz 1; Vorjahr 1), Rhein/Main (Platz 2; Vorjahr 3) und Rhein-Neckar (Platz 3; Vorjahr 2). In allen drei Regionen wurden im vergangenen Jahr jeweils mehr als 240.000 Quadratmetern neu bebaut, am Niederrhein sogar über 300.000 Quadratmeter. Rhein/Main und Duisburg/Niederrhein zählen seit Jahren laut Logivest bereits zu den attraktivsten und intensivsten Logistikstandorten Deutschlands. Dies werde 2014 klar bestätigt, wenn sie auch die Rekordergebnisse des letzten Jahres nicht erreichen.
Außerdem beobachtet Logivest, dass Logistikimmobilien wieder mehr für Logistikdienstleister gebaut werden. Dieser Trend aus dem Vorjahr hielt auch 2014 an. Rund die Hälfte (knapp 45 Prozent) der Neubauflächen gehen auf ihr Konto, gefolgt vom Handel (etwa ein Drittel) und der Industrie (etwa ein Viertel). Wie im Vorjahr überwiegen die Eigennutzer bei den Auftraggebern für Logistikneubauten (55 Prozent), während rund 45 Prozent der Immobilien von Projektentwicklern errichtet werden, in die sich Nutzer anschließend einmieten. Die Werte entsprechen damit recht genau den Vorjahresanteilen.
Hinterland-Standorte gewinnen an Bedeutung
Zu beobachten sei weiterhin, dass Hinterland-Standorte mit einer besonders leistungsstarken Infrastruktur an Bedeutung gewinnen, die die Weiterverarbeitung von Importgütern übernehmen und so den Engpässen an den Hafenregionen entgegenwirken können. „Bereits seit vielen Jahre Jahren bemühen sich vor allem die Niederlande erfolgreich um diese Unternehmen, die europäische Distributionszentren betreiben möchte. Wenn man bereit ist größere Flächen für die Logistik bereitzustellen, bestehen für deutsche Standorte gute Chancen, von diesem Kuchen etwas abzubekommen“, so Nehm.
Zusammen mit der Fraunhofer Arbeitsgruppe für Supply Chain Services gibt Logivest den quartalsweise erscheinenden Logistikimmobilien-Seismographen heraus, der die Neubauaktivitäten deutschlandweit erfasst und Trends aufzeigt. (ks)