Aschaffenburg. Das Robotik-Programm von Linde Material Handling ist um ein autonom agierendes Flurförderzeug reicher: So ergänzt der Hersteller das Spektrum seiner Robotik-Fahrzeuge um den Schmalgang-Kommissionierstapler Linde K-Matic. Mit einer Tragfähigkeit von 1,5 Tonnen ausgestattet, kann der K-Matic Paletten in Hubhöhen von bis zu zwölf Metern autonom bewegen. Der Kombi-Stapler gehört wie bereits der Hochhubwagen L-Matic sowie der Schlepper P-Matic zur gleichen Familie von vernetzten Robotik-Geräten, bei denen ein sogenannter Robot-Manager die Schnittstelle zum Lagerverwaltungs- oder Warenwirtschaftssystem bildet.
Infrastruktur-freie Navigationstechnologie
Der Installationsaufwand der Robotik-Geräte ist Herstellerangaben zufolge im Vergleich zu klassischen fahrerlosen Transportfahrzeugen, die mit Laserreflektoren arbeiten, gering: So wirbt Linde bei seiner Matic-Baureihe mit einer Infrastruktur-freien Navigationstechnologie. Steht ein Gangwechsel an, reichen dem K-Matic demnach vorhandene Strukturen wie Mauern, Pfeiler oder Regale, um sicher und zuverlässig zu navigieren. Innerhalb des Regalgangs fädelt der Stapler auf eine induktive oder mechanische Spurführung auf, um ein schnelleres Fahren zu ermöglichen. Sensoren und 3D-Kameras, optische und akustische Warneinrichtungen sowie Notausschalter helfen derweil, Beschädigungen an Regalen, Warenträgern und Gütern zu verhindern.
Schneller Wechsel in den manuellen Modus
Mit dem K-Matic lässt sich zudem manuell kommissionieren, der Wechsel vom autonomen in den manuellen Modus erfolge mit „wenigen Handgriffen“, wie Linde verspricht. So könne das Gerät beispielsweise tagsüber von Hand gesteuert werden, während nachts im autonomen Modus die Nachschubversorgung mit ganzen Paletten im Hochregal übernommen werde.
Nachfrage nach autonomen Flurförderzeugen steigt
Laut Hersteller stoßen selbstständig agierende Flurförderzeuge, die sich flexibel in bestehende Intralogistikanwendungen einfügen, auf ein stetig wachsendes Kundeninteresse: „Wir gehen davon aus, dass Robotik-Geräte zukünftig immer häufiger Teil mehrstufiger autonomer Prozessketten sein werden, in denen verschiedene Flurförderzeuge, aber auch Maschinen und Einrichtungsgegenstände miteinander kommunizieren und interagieren, um auf diese Weise die Produktivität in Lagern und Distributionszentren weiter zu steigern“, prognostiziert Philipp Stephan, Produktmanager Linde Robotics bei Linde Material Handling. (mh)