Erfurt. Der Berliner Internet-Modehändler Lesara will seine Kunden künftig von Erfurt aus beliefern. In ein Logistikzentrum im Erfurter Güterverkehrszentrum würden 45 Millionen Euro investiert, teilte das Unternehmen am Montag mit. Rund 200 Arbeitsplätze sollen in dem Zentrum entstehen, von dem künftig Mode und Lifestyle-Produkte für Kunden in 24 Ländern auf die Reise gingen. Bereits im August 2018 soll es eröffnen und die ersten Pakete verschicken.
Für den Standort vor den Toren der Thüringer Landeshauptstadt spreche seine zentrale Lage sowie die vorhandene Verkehrsinfrastruktur, erklärte Lesara-Mitgründer Matthias Wilrich. Das 2013 gegründete Unternehmen beschäftige derzeit etwa 300 Mitarbeiter. Wilrich begründete den Aufbau eines eigenen Logistikzentrums mit dem starken Wachstum der Firma und dem hohen Tempo im Online-Geschäft, bei dem es um schnelllebige Trends gehe.
Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) sieht Thüringen mit der Ansiedlung auf dem Weg zum führenden Logistik-Standort in Deutschland. Um Erfurt haben bereits mehrere Internet-Händler größere Niederlassungen, darunter Zalando mit über 2000 Beschäftigten. Thüringen punkte mit seiner zentralen Lage in Deutschland, aber auch seiner Infrastruktur, so der Minister. Das Land wolle die Lesara-Investition fördern, wenn das Unternehmen dafür die Voraussetzungen erfülle.
In dem geplanten Logistik-Zentrum sollen nach Unternehmensangaben künftig auf einer Fläche von 55.000 Quadratmetern im Schnitt 33.500 Pakete pro Tag gepackt und verschickt werden. In Spitzenzeiten könnten es bis zu 85.000 Lieferungen sein. Lesara reklamiert für sich, nur etwa zehn Tage vom Erkennen eines Modetrends bis zur Belieferung seiner Kunden zu brauchen. (dpa)