Hamburg. Der Gabelstapler-Hersteller Jungheinrich will auf den Märkten außerhalb Europas stärker angreifen. Der Zeitpunkt und die Rahmenbedingungen seien gegenwärtig günstig für eine solche Strategie. „Der niedrige Kurs des Euro hat einen positiven Effekt auf unsere Geschäfte“, sagte Vorstandschef Hans-Georg Frey am Mittwoch bei Vorlage der Bilanz in Hamburg. Nicht nur würden die Gabelstapler und die Lagertechnik von Jungheinrich außerhalb des Euroraums günstiger. Es verschlechtere sich auch die Marktposition von Wettbewerbern, die zum Beispiel in den USA oder Japan produzieren und im Euroraum ihre Produkte anbieten.
Wachstumsmarkt China
Bislang sei Jungheinrich stark auf Europa ausgerichtet. „Gegenwärtig entfallen neun Prozent der Umsätze auf die Regionen außerhalb Europas“, sagte Frey. „Das möchten wir in den nächsten Jahren auf rund 15 Prozent steigern.“ Dazu würden die Vertriebsanstrengungen in Asien verstärkt, und dort speziell in China. Jungheinrich baute im vergangenen Jahr 83.500 Gabelstapler und ist damit der drittgrößte Hersteller weltweit. Konkurrenten sind die deutlich größeren Konzerne Toyota sowie Kion, unter anderem mit den Marken Linde und Still.
Russischer Markt halbiert sich
Schwierigkeiten bereitet gegenwärtig der russische Markt, der sich in den ersten beiden Monaten des Jahres gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres mehr als halbiert habe. „Wir haben uns dort im vergangenen Jahr ganz ordentlich behauptet und den Umsatz von knapp
100 Millionen Euro gehalten“, sagte Frey. Die aktuellen Rückgänge würden zum Teil durch das Wachstum in anderen Ländern Osteuropas ausgeglichen.
Insgesamt profitiert Jungheinrich wie auch andere deutsche Maschinenbauer von der guten Konjunkturlage, trotz diverser Risiken durch Währungsschwankungen und politische Unruheherde. Der Weltmarkt für Gabelstapler werde weiter wachsen, wenn auch vielleicht nicht mehr ganz so dynamisch wie im Vorjahr. Jungheinrich will bis 2017 einen Umsatz von drei Milliarden Euro schaffen. (dpa)