Im Konsortium „Silicon Economy“ forscht das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML seit drei Jahren gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Software und Systemtechnik ISST und verschiedenen Lehrstühlen der Technischen Universität Dortmund zum Thema Open-Source-Logistik. Während in der ersten, vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) mit rund 25 Millionen Euro geförderten Forschungsphase vor allem Soft- und Hardwarekomponenten entwickelt wurden, startete im Mai 2023 die zweite Förderphase mit Fokus auf die Anwendung. Dafür gibt es eine weitere Förderung von zehn Millionen Euro.
„Das Forschungsprojekt Silicon Economy hat in den vergangenen drei Jahren eindrucksvoll gezeigt, welche Potenziale konkrete Anwendungen wie Open-Source-Entwicklungen und Technologien wie Künstliche Intelligenz für eine effiziente und nachhaltige digitale Logistik haben“, sagte Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr. Diese könnten Industrieunternehmen und KMU nun im Pilotbetrieb testen.
"Linux für die Logistik"
Nach den Worten von Professor Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML, laufe man nun mit großen Schritten auf ein „Linux für die Logistik“ zu. „Mit der Open Logistics Foundation haben wir eine Umgebung geschaffen, die Schnittstellen und Basisprozesse vereint und allen anwendbar und offen zur Verfügung stellt“, so ten Hompel. Nun gehe es vor allem darum, Open-Source-Communities und Entwicklergemeinschaften aufzubauen und gemeinsam Basisdienste und Standards zu schaffen.
Seit April 2022 werden im Repository der gemeinnützigen Open Logistics Foundation regelmäßig neue Open-Source-Komponenten veröffentlicht, die von allen Interessierten frei genutzt werden können. In der neuen Förderphase sollen bestimmte Komponenten weiterentwickelt und vernetzt werden, etwa elektronische Frachtbeförderungsinformationen, Digitale Zwillinge für die Logistik und Plattformen für smarte Logistikprozesse.