Frankfurt am Main. Die Hersteller von Intralogistiklösungen in Deutschland kamen 2020 auf ein Produktionsvolumen von 22,2 Milliarden Euro, meldet der Fachverband Fördertechnik und Intralogistik im Maschinenbauer-Verband VDMA. Das entspricht einem Rückgang um zehn Prozent im Vergleich zu 2019 (24,5 Milliarden Euro). Die Intralogistikbranche ist im Coronajahr 2020 jedoch etwas weniger hart getroffen worden als der gesamte Maschinen- und Anlagenbau: hier sank die Produktion nach vorläufigen VDMA-Berechnungen um real 12,1 Prozent - das schlechteste Ergebnis seit der Finanzkrise des Jahres 2009.
„Die Pandemie hat sich natürlich auch auf die Intralogistikbranche ausgewirkt, wenn auch in den einzelnen Produktbereichen sehr unterschiedlich. Neben einem Auftragsrückgang in einigen Sparten waren wir vor allem mit Kurzarbeit, Materialengpässen und unterbrochenen Lieferketten konfrontiert. Seit dem Herbst stabilisiert sich die Situation wieder“, erklärte Gordon Riske, Vorstandsvorsitzender des VDMA-Fachverbands Fördertechnik und Intralogistik und CEO der Kion-Gruppe (unter anderem Still, Linde).
E-Commerce treibt Automatisierung
Ein positiver Treiber sei 2020 vor allem der E-Commerce gewesen. „Das zusätzliche Onlinegeschäft, beispielsweise mit Waren des täglichen Bedarfs, hat für eine verstärkte Nachfrage nach hochautomatisierten Intralogistiklösungen gesorgt“, so Riske. Der Ausblick für das laufende Jahr fällt denn auch freundlicher aus: Für 2021 erwartet der Fachverband ein Wachstum von acht Prozent und damit ein Produktionsvolumen von 23,8 Milliarden Euro.
Exportgeschäft vor allem innerhalb der EU rückläufig
Das Exportgeschäft der deutschen Intralogistikhersteller verbuchte dem VDMA zufolge für 2020 ebenfalls ein Minus. „Wir schätzen, dass das Exportvolumen insgesamt um etwa 15 Prozent rückläufig ist. Gerade in den wichtigsten Kernmärkten gab es starke Rückgänge“, sagte Sascha Schmel, Geschäftsführer des VDMA-Fachverbands Fördertechnik und Intralogistik. Das betreffe beispielsweise den EU-27-Binnenmarkt, der bis einschließlich November 2020 knapp 20 Prozent weniger Exporte verzeichnete als im Vorjahreszeitraum. „Die hiesigen Hersteller profitierten in den vergangenen Jahren stark von der Nachfrage innerhalb der EU. Besonders Frankreich, die Niederlande und Italien waren hier die Hauptabnehmer. Diese Exportbeziehungen gingen 2020 deutlich zurück“, erklärte Schmel. Auch Ausfuhren in die USA, bislang wichtigster Einzel-Abnehmer deutscher Intralogistiklösungen, schrumpften in diesem Zeitraum um geschätzt 23 Prozent. Exporte nach China nahmen um rund zehn Prozent ab. (mh)