Hannover. Die Industrieschau Hannover Messe läuft in diesem Jahr wegen der anhaltend schwierigen Corona-Lage als reines Digitalformat. Mit Online-Präsentationen und Livestreams der Aussteller, Videokonferenzen sowie einem neuen Vernetzungs-Tool sollen vom 12. bis zum 16. April auch die Grundlagen für ein „Hybridmodell“ in der Zeit nach der Pandemie gelegt werden, sagte Messechef Jochen Köckler am Mittwoch bei der Vorstellung des Programms. „Wir haben den Schieberegler auf digital geschoben.“ Er sei aber überzeugt, dass es schon im weiteren Jahresverlauf wieder Präsenzveranstaltungen gebe - einige davon würden dann als Mischform aus klassischer Messe und Austausch über das Netz geplant.
Bis zu 1000 Aussteller erwartet
„Das ist ein Format, das viel besser ist, als wenn wir einfach absagen würden», meinte Köckler zum neuen Ansatz der Deutschen Messe AG. Gerechnet wird nun mit bis zu 1000 Ausstellern für die Digitalausgabe. Dazu zählen unter anderem der chinesische Telekommunikationsausrüster Huawei, der Roboterbauer Kuka, der Softwarekonzern SAP, der Cloud-Riese Amazon Web Services oder der Automatisierungstechnik-Anbieter Festo. Partnerland der Messe ist Indonesien.
Zu den Schwerpunktthemen der digitalen Hannover Messe zählen Technologien rund um die erneuerbaren Energien, Digitalisierung und Industrie 4.0, klimaneutrale Fertigung oder neue Logistik- und Lieferketten-Konzepte. Firmen und Verbände stellen sich und ihre Produkte im Kernbereich „Expo“ vor. Dazu sind auch Anfragen über die Aussteller-Datenbank möglich. Die Vernetzung auf der Messe soll außerdem mit Hilfe eines „Dashboards“ vorangebracht werden, über das sich jeder Besucher - je nach Interessenprofil - mit Ausstellern und anderen Besuchern austauschen kann. „Wir sind gespannt, wie das ankommt“, sagte Köckler. „Das können wir bei einem hybriden Format noch ausbauen.“
2020 war die Hannover Messe in der anschwellenden ersten Corona-Welle abgesagt worden. Seinerzeit hatten rund 6000 Aussteller aus 70 Ländern zugesagt. (dpa/mh)