München. In der Kategorie Aus- und Weiterbildung, Rubrik Transport/Logistik, landete das Unternehmen nach Sovereign zwar nur auf Platz 2. Dafür räumte die Güttler Logistik GmbH aus Hof an der Saale bei der VerkehrsRundschau Gala 2020 dann aber den zusätzlichen „Publikumspreis“ ab. Aus insgesamt drei Nominierten kürten die Galagäste im Bayerischen Hof via Live-Onlinevoting den Mittelständler.
Vier statt fünf Jahre Ausbildungszeit
Ausgezeichnet wurde das Transport- und Logistikunternehmen für seinen betriebseigenen Ausbildungsberuf „Logistik-Experte“, den Güttler bereits seit 2014 anbietet. Das selbst entwickelte Ausbildungsprogramm kombiniert zwei Ausbildungen zum Fachlageristen und zum Berufskraftfahrer. Die gesamte Ausbildungszeit verkürzt sich dabei von fünf auf vier Jahre. Und bereits im dritten Lehrjahr bekommt der Nachwuchs mehr Gehalt. Im Herbst dieses Jahres startet eine neue Auszubildende als angehende „Logistik-Expertin“. Den Vorteil des Konzepts brachte Güttler-Geschäftsführer Johannes Reuther bei der feierlichen Preisübergabe in München auf den Punkt: „Für eine Ausbildung zum Berufskraftfahrer bewerben sich nicht Abiturienten, sondern meist Hauptschulabgänger mit 14 oder 15 Jahren. Mit unserem kombinierten Ausbildungsprogramm können wir die zeitliche Lücke schließen, bis sie alt genug sind, um den Führerschein zu machen.“
Fachkräfte flexibel einsetzbar
Positiver Nebeneffekt: Nach Beendigung der beiden Lehren versteht die Fachkraft nicht nur die Prozesse und Tätigkeiten im Lager, sondern ist auch in der Lage, einen Lkw selbstständig zu laden, die Ladung zu sichern und das Fahrzeug zu fahren. Das ermöglicht einerseits einen flexiblen Einsatz der fertigen Experten je nach Talent und Bedarf. „Andererseits können wir so in späteren Lebensphasen auf private Wünsche besser Rücksicht nehmen, wenn es etwa um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie geht“, so Reuther vor den Galagästen in München.
Martin Willhaus