Frankfurt/Main. Es gibt noch viel Raum, um die Motivation und Bindung von Logistikmitarbeitern zu verbessern. Zu diesem Schluss gelang die zweite Motivationsstudie der Unternehmensberatung Miebach Consulting, für die 134 Studienteilnehmer befragt wurden, davon zwei Drittel Mitarbeiter und ein Drittel operative Führungskräfte. „Konkret besteht ein Optimierungspotenzial von rund 20 Prozent“, schätzt Bernd Müller-Dauppert, Studienleiter und Mitglied der Geschäftsleitung der Beratungsfirma.
Die Studie zeigt auch: der demografische Wandel ist in der Logistikbranche angekommen. Umso wichtiger sei es, so die Autoren der Untersuchung, die bestehenden Mitarbeiter stärker zu motivieren und enger an das Unternehmen zu binden. Motivationsfördernd für die Mitarbeiter seien neben dem Entgelt insbesondere immaterielle „weiche“ Faktoren wie die Anerkennung und Wertschätzung der Arbeitsleistung sowie der regelmäßige Dialog zwischen Mitarbeiter und Führungskraft. Erhalten Mitarbeiter zum Beispiel wöchentlich qualifizierte Rückmeldung zu ihrer Arbeit, fühlen sie sich stärker motiviert. Dieses Potenzial werde von fast allen Führungskräften verkannt, so Miebach Consulting. Alarmierend sei, dass gerade einmal ein Viertel der befragten Führungskräfte im Feedback-Geben geschult sei. Dabei sei dies ein zentraler Stellhebel; und die Schulung sei mit geringem finanziellem Aufwand realisierbar.
Darüber hinaus empfiehlt die Unternehmensberatung die Einführung eines Leistungsvergütungssystems, um die Mitarbeitermotivation langfristig zu steigern. Eine solche variable Vergütung würde Logistikmitarbeiter besonders dann motivieren, zeigt die Studie, wenn Ziele realistisch vereinbart und verständlich kommuniziert werden. (eh)
Volker Beck