Köln. Bei der Berufsorientierung spielt Social Media eine immer größere Rolle, ergab eine aktuelle Studie des Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) am Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Demnach nutzte mehr als jede/r vierte befragte Jugendliche diverse Social-Media-Kanäle zur Berufsorientierung. Besonders beliebt: (Audio-)visuelle Plattformen. So bewerten die Teilnehmenden der KOFA-Studie YouTube mit 83,4 Prozent und Instagram mit 60,2 Prozent als besonders hilfreiche Informationsquellen für Ausbildung und Arbeitsleben.
„Unternehmen sollten diese Plattformen aktiv in ihr Berufsorientierungsangebot einbinden und dort ihren Betrieb, das Team und den Ausbildungsalltag zeigen“, so Valeska Martin, Studienautorin und Referentin am KOFA.
Digitale Angebote noch nicht flächendeckend und ausreichend etabliert
Um Berufsorientierung auch während der Corona-Pandemie zu ermöglichen, zählten unter anderem digitale Unternehmertalks, Online-Berufsberatungen oder virtuelle Ausbildungsmessen zum Rekrutierungsrepertoire vieler Unternehmen. Von den befragten SchülerInnen nutzten bereits 28 Prozent eines oder mehrere der digitalen Angebote. Dieser vergleichsweise niedrige Anteil zeige aber auch, dass bislang digitale Wege zur Berufsorientierung noch nicht flächendeckend und ausreichend etabliert sind, ist der Studie weiter zu entnehmen. Gleichzeitig bestehe nach wie vor der Wunsch nach persönlicher Beratung und praxisnahen Einblicken in Unternehmen. 80 Prozent der Befragten äußerten das Bedürfnis nach konkreten Angeboten zur Berufsorientierung von Unternehmen – besonders beliebt bei den Jugendlichen: Unterrichtsbesuche.
Um Jugendliche zeitgemäß im Berufsorientierungsprozess zu erreichen, empfiehlt es sich laut KOFA für Unternehmen, auch nach der Corona-Pandemie auf ein vielfältiges Angebot zu setzen. Neben klassischen Informationsangeboten und Präsenzveranstaltungen sollten deshalb zunehmend digitale Kanäle für den Dialog und die Informationsdistribution in den Blick genommen werden. (mh)