Bonn. Auszubildende in Deutschland haben 2020 im bundesweiten Durchschnitt um 2,6 Prozent höhere Vergütungen im Vergleich zum Vorjahr erhalten. Dies ergab eine Auswertung der tariflichen Ausbildungsvergütungen durch das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) für 171 Berufe in West- und 114 Berufe in Ostdeutschland. Der gesamtdeutsche Vergütungsanstieg fiel damit geringer aus als 2019 (3,8 Prozent) und 2018 (3,7 Prozent).
Insgesamt lagen die tariflichen Ausbildungsvergütungen 2020 in Deutschland bei durchschnittlich 963 Euro brutto im Monat, ermittelte das BIBB. Für Westdeutschland wurde ein durchschnittlicher Betrag von 965 Euro ermittelt, in Ostdeutschland waren es 939 Euro. Somit wurden in Ostdeutschland 97 Euro der westdeutschen Vergütungshöhe erreicht.
Inwieweit sich in den aktuellen Zahlen bereits Auswirkungen der Corona-Krise niedergeschlagen haben oder ob der schwächere Anstieg auf den sich zuvor schon abzeichnenden wirtschaftlichen Abschwung zurückzuführen ist, könne laut BIBB derzeit noch nicht abschließend beurteilt werden. So seien beispielsweise in einigen Branchen anstehende Tarifverhandlungen aufgrund der Corona-Pandemie verschoben worden, in anderen bereits zuvor festgelegte Tariferhöhungen umgesetzt.
Logistik-Ausbildungen bei Vergütung im Mittelfeld
Zwischen den Ausbildungsberufen bestanden auch 2020 erhebliche Unterschiede in der Vergütungshöhe. Insgesamt erhielten laut BIBB-Statistik rund 46 Prozent der Auszubildenden, die in einem tarifgebundenen Betrieb lernten, Vergütungen von mehr als 1000 Euro. Bei etwa einem Fünftel der Auszubildenden lagen die tariflichen Ausbildungsvergütungen 2020 unterhalb von 800 Euro. Die meisten Logistikberufe bewegten sich im Mittelfeld wie etwa Fachkraft für Lagerlogistik (1009 Euro), Fachlagerist/-in (958 Euro), Kaufmann/-frau für Spedition und Logistikdienstleistung (939 Euro) oder Berufskraftfahrer/in (903 Euro). (mh)