Von den weltweit 18,2 Millionen ausgelieferten Lkw und Bussen werden in diesem Jahr bereits 634.000 batterieelektrisch (BEV) unterwegs sein, ist einer aktuellen Prognose des britischen Marktforschungsinstituts Interact Analysis zu entnehmen. Diese Zahl soll bis zum Jahr 2030 auf über neun Millionen wachsen, bei einem Gesamtmarkt von 21 Millionen Fahrzeugen. Während heutzutage der globale Markt für batterieelektrische Busse deutlich größer ist als für schwere Lkw, werde sich das Verhältnis den Analysten zufolge ab der zweiten Hälfte des Jahrzehnts umkehren.
Während BEVs also stark wachsen werden, variiere dies aber je nach Fahrzeugtyp und Land stark. In Deutschland zum Beispiel werde der BEV-Markt für Busse 2022 noch einmal ein beeindruckendes Wachstum vorweisen - aber wenig oder gar kein Wachstum im Jahr 2029 erleben. Im Gegensatz dazu wiesen batterieelektrische Langstrecken-Lkw auf globaler Basis eine sehr geringe prognostizierte Auslieferung für 2022 vor, könnten aber 2029 ein signifikantes Wachstum erleben.
Bei der Langstrecke dominiert weltweit noch lange der Verbrenner
Allerdings werde auch noch im Jahr 2030 die Langstrecke von traditionellen Antriebsarten wie Diesel dominiert, so Interact Analysis. Bei Langstreckenfahrzeugen, sowohl Lkw als auch Bussen, sei die Batterieelektrik aber ebenfalls auf dem Vormarsch, wie die Daten zeigen: Knapp 400.000 Units sollen dann weltweit ausgeliefert werden, Lkw und Busse mit Brennstoffzellenantrieb rangieren deutlich dahinter. Dennoch bleibe der Langstreckenverkehr der einzige Bereich des Fahrzeugmarktes, in dem Brennstoffzellen noch eine Chance hätten, so Interact Analysis.
Dass es mit der Marktdurchdringung der Langstrecken-Batterieelektrik auch hierzulande noch etwas dauert, zeigt eine Prognose für Deutschland, die Interact Analysis auf Anfrage zur Verfügung stellte. Demnach werden für das Jahr 2024 lediglich 300 batterieelektrische Lkw für den Fernverkehr ausgeliefert – 2030 sollen es bereits 8400 sein. Dies würde 28 Prozent des Markts entsprechen.