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Prime Day: Verdi ruft wieder zu Streiks bei Amazon auf

21.06.2021 10:07 Uhr
Verdi will seit Jahren für Amazons Logistikpersonal einen Tarifvertrag durchdrücken - bislang vergeblich
© Foto: Picture Alliance/dpa/Ina Fassbender

Derzeit fährt Amazon mit dem „Prime Day“ wieder eine große Rabattaktion - die Gewerkschaft Verdi will mit einem Streikaufruf an sieben Logistikzentren Sand ins Getriebe streuen.

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Berlin. Zum “Prime Day” des Onlinehändlers Amazon am 21. und 22. Juni hat Verdi an sieben Logistikstandorten des US-Konzerns wieder zu mehrtägigen Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Die Streiks in Werne, Leipzig, Rheinberg, Koblenz, Graben und an den beiden Standorten in Bad Hersfeld sollten demnach in der Nacht zum Montag (21. Juni) beginnen und würden bis einschließlich Mittwoch (23. Juni) fortgesetzt.

Die Gewerkschaft kritisiert Amazon seit Jahren dafür, dass der US-Konzern Tarifverträge ablehnt. Sie fordert die Anerkennung der Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels sowie Verhandlungen über einen Tarifvertrag „Gute und gesunde Arbeit“. Im Einzel- und Versandhandel laufen aktuell Tarifverhandlungen. Verdi fordert unter anderem Lohnsteigerungen von 4,5 Prozent plus 45 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Außerdem sollen die untersten Lohngruppen auf einen Stundenlohn von mindestens 12,50 Euro angehoben werden.

Verdi nennt Amazons jüngste Lohnerhöhungen "zynisch"

Amazon derweil hatte erst vor kurzem angekündigt, in seinen deutschen Versandzentren ab Juli einen Einstiegsstundenlohn von 12 Euro brutto einzuführen. Im Herbst 2022 soll dieser auf 12,50 Euro steigen. Verdi bezeichnete die Erhöhung der Einstiegsgehälter in der Mitteilung zum „Prime Day“-Streik  als „zynisch und fern von Anerkennung und Respekt gegenüber den Beschäftigten durch den Konzern“.

Ein Amazon-Sprecher verwies gegenüber der VerkehrsRundschau dagegen auf "exzellente Bezahlung, exzellente Zusatzleistungen und exzellente Karrierechancen", die man seinen Mitarbeitenden biete – und das alles "in einer sicheren, modernen Arbeitsumgebung". Die jüngst angekündigte Erhöhung der Einstiegslöhne sei eine Ergänzung "zum umfangreichen Leistungspaket", das unter anderem eine Sondervergütung für Überstunden, eine Lebens- und Erwerbsunfähigkeitsversicherung sowie Beiträge zur betrieblichen Altersvorsorge enthalte.

Von der Streikankündigung Verdis zeigt sich Amazon im Übrigen unbeeindruckt: "Wir sehen keine Auswirkungen auf die Kund:innen durch die Aktionen." Der Aufruf zum Streik beschränke sich auf 7 der 16 deutschen Logistikzentren und dort arbeite "die große Mehrheit unserer Mitarbeiter:innen mit viel Engagement und Leidenschaft für unsere Kund:innen", heißt es weiter. (mh)

Dieser Beitrag wurde am 21. Juni um 12:10 Uhr aktualisiert (Amazon-Statement).

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