Der Brexit hat einer Untersuchung zufolge in Großbritannien den Personalmangel in vielen Branchen verschärft. Im vergangenen Jahr hat etwa ein akuter Mangel an Lastwagenfahrern dafür gesorgt, dass Supermarktregale teilweise leer blieben und Tankstellen nicht mit Sprit versorgt werden konnten.
Besonders in Bereichen wie der Logistik hätten sich britische Arbeitgeber früher stark auf Arbeitskräfte aus der EU verlassen, heißt es in der Untersuchung. Diese hätten nun starke Schwierigkeiten, Stellen zu besetzen.
Mit dem Brexit ist die Freizügigkeit - also das Recht für EU-Bürger in allen Ländern der Europäischen Union leben und arbeiten zu können - in Großbritannien erloschen. Die britische Regierung setzt auf eine «hochqualifizierte Wirtschaft mit hohen Löhnen» - also darauf, dass britische Arbeitgeber Stellen mit heimischen Arbeitskräften besetzen und die Löhne erhöhen.
Bislang gebe es jedoch keine Anzeichen dafür, dass sich die Löhne seit dem Brexit signifikant erhöht hätten, lautet das Fazit der Forscher. Tatsächlich würden sich Arbeitgeber, die stark von EU-Beschäftigen abhängig waren, eher dadurch anpassen, dass sie weniger produzieren oder Prozesse automatisieren. Einige Jobs - etwa in der Landwirtschaft - gingen nun stattdessen an Nicht-EU-Ausländer, allerdings sei das längst nicht für alle Betriebe eine geeignete Alternative.