Wiesbaden. Die deutschen Industrieunternehmen haben ihre Produktion im Oktober deutlich ausgeweitet. Im Vergleich zum Vormonat sei die Gesamtherstellung um 2,8 Prozent gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mit. Analysten hatten zwar mit einem Zuwachs gerechnet, diesen aber auf lediglich ein Prozent veranschlagt. Zudem fiel das Ergebnis im September nach neuen Daten nicht ganz so schwach aus wie bisher bekannt.
Gegenüber dem Vorjahresmonat fiel die Herstellung im Oktober zwar um 0,6 Prozent zurück. Analysten hatten allerdings einen Rückgang um fast drei Prozent befürchtet. Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie, lag die Produktion 6,5 Prozent niedriger.
Lichtblicke kamen im Oktober vor allem von der Warenherstellung in der Industrie, die gegenüber September um 3,2 Prozent stieg. Kräftig um 12,6 Prozent legte die Herstellung von Autos und Autoteilen zu. Investitionsgüter wie Maschinen wurden 8,2 Prozent mehr hergestellt als im Vormonat. Die Produktion von Vorleistungs- und Konsumgütern ging leicht zurück, Energieerzeugung und Bau-Aktivitäten stiegen.
Zuletzt hatten Auftragszahlen für die Industrie zwar deutlich enttäuscht. Allerdings sitzen die Unternehmen immer noch auf einem dicken Polster an Aufträgen, die für mehrere Monate Produktion ausreichen. Die laufende Herstellung wird jedoch seit längerem erheblich durch Folgewirkungen der Corona-Pandemie gebremst, die zu einem Lieferstau an Vorprodukten und Rohstoffen geführt hat. (ste/dpa)