Die Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg (IHKLW) hat begrüßt, dass sich Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) klar zur Zukunft des Bahnprojektes Hamburg/Bremen-Hannover positioniert hat. „Diese Klarheit sollte es allen beteiligten Akteuren ermöglichen, die dringend notwendigen Maßnahmen in die Planung zu bringen und im abgesteckten Zeitrahmen umzusetzen. Einen weiteren Zeitverzug gilt es zu vermeiden“, betonte Michael Zeinert, Hauptgeschäftsführer der IHKLW.
Aus Sicht der regionalen Wirtschaft ermögliche die von Bundesverkehrsminister Wissing erzielte Einigung mit Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) und der Deutschen Bahn, die Planung der Generalsanierung in 2029 und der damit einhergehenden Ausbaumaßnahmen ohne Zeitverzug anzugehen, um eine verzögerungsfreie Realisierung zu gewährleisten. „Die Wirtschaft hat sich an dieser Stelle klar positioniert: Wir brauchen mehr Kapazitäten auf der Schiene – für den Güter-, den Fern- und den Regionalverkehr“, sagte Zeinert.
Schiene bietet keine neuen Kapazitäten
Die Vollversammlung der IHKLW hatte sich zuletzt 2023 mit klaren Forderungen an die Politik gewandt: „Unsere Unternehmen fordern mehr Kapazitäten für den Güterverkehr, insbesondere als Hinterlandanbindung des Hamburger Hafens. Zudem brauchen wir auch in Zukunft eine Fernverkehrsanbindung für die Bahnhöfe der Region und einen spürbaren Ausbau des Regionalverkehrsangebotes, um die Standorte zwischen Hamburg und Hannover attraktiver für Unternehmen und ihre Mitarbeiter zu machen“, sagte Zeinert.
Die Schiene biete zwischen Hamburg und Hannover „heute quasi keine neuen Kapazitäten. Am Ende muss es zu einer spürbaren Verbesserung kommen“, betonte Zeinert weiter. Die Schieneninfrastruktur gilt insbesondere auf der Relation Hamburg-Hannover als überlastet. Die Zugfrequenz und die derzeitige Infrastrukturkapazität wirken sich entsprechend negativ aus. Die ohnehin hoch belastete Infrastruktur wird zudem wenig effizient genutzt, da sich schnelle Personenfernverkehre, mittelschnelle Regionalverkehre und vergleichsweise langsame Güterverkehre die bestehenden Gleise teilen müssen. Dies wirkt sich negativ auf alle Verkehre aus.