-- Anzeige --

Wird Hahn zum klimaneutralen Frachtflughafen?

12.11.2021 10:09 Uhr
1
Die Zukunft des insolventen Flughafens Hahn ist ungewiss
© Foto: Thomas Frey/dpa/picture-alliance

Nachdem der Hunsrück-Airport Hahn Insolvenz anmelden musste, diskutiert die rheinland-pfälzische Politik nun, wie es weitergeht. Ein Vorschlag ist, Hahn zum ersten klimaneutralen Frachtflughafen Deutschlands auszubauen.

-- Anzeige --

Mainz/Hahn. Im Oktober musste der Hunsrück-Airport Hahn Insolvenz anmelden – obwohl das Frachtgeschäft zuletzt vom Boom des Online-Handels und von Container-Engpässen im Seegeschäft profitieren konnte. Nun schwebt den Freien Wählern (FW) vor, ihn langfristig in den „ersten klimaneutralen Frachtflughafen der Welt“ zu verwandeln. Die oppositionelle FW-Fraktion schlug das Zusammenführen von Frachtflugverkehr und dem Aufbau einer regionalen grünen Wasserstoffproduktion vor. Diese könnte am Flughafen Hahn angesiedelt werden. Mit Windrädern im Hunsrück gewonnener Strom könnte laut den FW für grünes Kerosin genutzt werden.

Der Airport gehört zu 82,5 Prozent dem angeschlagenen chinesischen Großkonzern HNA und zu 17,5 Prozent dem Land Hessen. Über den Vorstoß der Freien Wähler hat der rheinland-pfälzische Landtag am Donnerstag kontrovers diskutiert. Ob die von einer Ampel-Koalition geführte Landesregierung bei diesem Ziel helfen könne, müssten Gespräche mit dem Investor nach dem Insolvenzverfahren zeigen, sagte Innenminister Roger Lewentz (SPD) während der Aktuellen Debatte in Mainz. Klar sei: „Wir wollen, dass diese Region stark bleibt und stärker wird.“

"Langer, schwieriger Weg"

„Die Idee hat Charme“, sagte der CDU-Abgeordnete Helmut Martin. Dies sei aber ein langer, schwieriger Weg, der auch Zwischenschritte brauche. Die politische Federführung über die Zukunft des Airports Hahn dürfe „einer Landesregierung, die bei wirtschaftlichen Infrastruktur-Projekten immer wieder versagt“, nicht allein überlassen werden; die Kommunen müssten mit einbezogen werden, sagte Martin und appellierte an die Freien Wähler, „gemeinsam wachsam zu sein“.

„Die Zeiten, in denen man dachte, der Hunsrück ist strukturschwach und hat nur Perspektiven, indem man einen Regionalflughafen ansiedelt, sind vorbei“, betonte die verkehrspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion Jutta Blatzheim-Roegler. Sie sprach sich für eine Reaktivierung der Hunsrückbahn aus. „Das wollen die Kommunen vor Ort auch.“ Zudem müsse die Wirtschaft in Richtung „flugunabhängiges Gewerbe“ weiter entwickelt werden.

Der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Marco Weber, sprach sich dagegen dafür aus, „alles dran zu setzen, damit der Flughafen in Betrieb bleibt“.

Jan Bollinger von der AfD-Fraktion kritisierte, das Konzept der Freien Wähler schaffe in den nächsten 20 Jahren keine nennenswerten Arbeitsplätze. Er warf der Landesregierung vor, keine Vorkehrungen für die Insolvenz des Flughafens getroffen zu haben. (dpa/mh)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Luftfracht

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.