Atlanta. Der US-Paketdienst UPS hat dank eines guten Weihnachtsgeschäfts die Kurve gekriegt. Der in der Wirtschaftskrise drastisch zurückgegangene Gewinn erholte sich. Mit 757 Millionen Dollar lag er im vierten Quartal unterm Strich dreimal so hoch wie im Vorjahreszeitraum. UPS habe ein „makelloses“ Weihnachtsgeschäft abgeliefert, erklärte Konzernchef Scott Davis am Dienstag. In der Spitze habe der Konzern pro Tag über 24 Millionen Sendungen zugestellt und damit mehr als erwartet. Im Durchschnitt waren es gut 17 Millionen Pakete am Tag. In den gesamten drei Monaten stellte UPS 1,1 Milliarden Sendungen zu, gut ein Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz gab dennoch um knapp drei Prozent auf 12,4 Milliarden Dollar nach. Vor allem das wichtige Paketgeschäft in der Heimat schwächelte. Dagegen konnte UPS im Ausland erneut zulegen. Die Anleger waren angetan: Der Kurs stieg im frühen Handel um fast zwei Prozent. Logistikkonzerne gelten als wichtiges Barometer für die Konjunkturentwicklung. Sie arbeiten für so gut wie alle Branchen und für Privatkunden. Die Wirtschaftskrise hatte sie entsprechend hart getroffen. Der größte Konkurrent FedEx musste zuletzt einen Gewinneinbruch verkraften. Die Deutsche Post rutschte sogar in die roten Zahlen. Ein weiteres Abgleiten hatten die Unternehmen nur dank harter Einschnitte vermieden. Zehntausende Stellen fielen weg. Die Deutsche Post zog sich nach anhaltenden Verlusten mit ihrer Tochter DHL aus dem inneramerikanischen Paketmarkt zurück. Auch UPS hatte die Sparbemühungen jüngst verstärkt. Der Konzern legt mehrere Dutzend Bezirke in den USA zusammen und will den Vertrieb verstärkt in den Stützpunkten an Ort und Stelle organisieren. Dadurch fallen rund 1800 Stellen im Management und der Verwaltung weg. Konzernchef Davis kündigte an, die Kosten weiter drücken zu wollen: „Wir stehen nicht still.“ Die Ankündigung hat einen Grund. „Das erste Quartal wird das herausforderndste im ganzen Jahr für UPS werden“, sagte Finanzchef Kurt Kuehn. Er erwartet, dass der Konzern etwas profitabler sein wird als im schwachen Vorjahreszeitraum. Für das gesamte Jahr rechnet er damit, dass der Gewinn je Aktie auf 2,70 bis 3,05 Dollar steigt - das wäre zwar mehr als im Jahr 2009 mit 2,31 Dollar, aber weniger als 2008 mit 3,50 Dollar. Die Deutsche Post legt ihre Zahlen für das Weihnachtsquartal am 9. März vor, FedEx am 18. März. (dpa)
Weihnachtsgeschäft rettet UPS die Bilanz
Gewinn im 4. Quartal im Vorjahresvergleich verdreifacht / Umsatz sinkt um drei Prozent