Für einen Warnstreik vor Beginn der dritten Tarifverhandlungsrunde haben zahlreiche Beschäftigte der Häfen im Norden die Arbeit am Montagmorgen, 17. Juni, niedergelegt. Im Hamburger Hafen hat der Warnstreik den Hafen- und Containerumschlag in der Hansestadt weitgehend lahm gelegt. "Alles, was mit Umschlag zu tun hat, steht relativ still. Da geht gerade nicht viel", sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi am Montagmorgen in Hamburg. Verdi hatte die Beschäftigten der Häfen in Hamburg, Bremen, Bremerhaven, Brake und Emden zum Warnstreik aufgerufen. Die Streiks in Hamburg werden um 5 Uhr aufgenommen und je nach Hafenstandort von 24 bis etwa 48 Stunden andauern. Der Aufruf sei an alle Schichten gegangen, sagte der Sprecher weiter. Ab 11 Uhr soll es zudem eine gemeinsame Kundgebung geben. Sie startet an der Elbphilharmonie. Die Gewerkschaft geht davon aus, dass zwischen 1500 und 2500 Menschen mitlaufen werden.
Die Forderungen
Nach der zweiten Verhandlungsrunde mit dem Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) über bessere Löhne habe es kein verhandlungsfähiges Angebot gegeben, hatte Verdi am Sonntagabend mitgeteilt. Die dritte Tarifverhandlungsrunde findet am Montag und Dienstag in Hamburg statt. Verdi verlangt für die Beschäftigten bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten unter anderem eine Erhöhung der Stundenlöhne um drei Euro rückwirkend zum 1. Juni sowie eine entsprechende Anhebung der Schichtzuschläge. Der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe bot nach Verdi-Angaben bislang zum 1. Juni eine Lohnerhöhung um 2,5 Prozent, mindestens aber 60 Cent mehr pro Stunde an. Die Schichtzuschläge sollen demnach um 24 Cent bis 2,50 Euro steigen.