Frankfurt/Main. Der Übernahme-Deal zwischen Volkswagen und MAN ist aus Sicht der VW-Spitze so gut wie abgeschlossen - sofern die Genehmigung der EU-Kommission bis zum Jahresende wie erwartet kommt. Den dann gehaltenen Mehrheitsanteil wolle Europas größter Autobauer jedenfalls nicht weiter erhöhen, sagte Konzernchef Martin Winterkorn am Dienstag am Rande der Automesse IAA in Frankfurt: "Wir sind mit unseren rund 56 Prozent gut aufgestellt."
Die Wolfsburger gehen davon aus, dass die Brüsseler Wettbewerbshüter das Geschäft absegnen. "Wir rechnen mit der Freigabe durch die EU in absehbarer Zeit - wir hoffen, dieses Jahr noch", erklärte der VW-Chef. Durch die Aufstockung seines bisherigen Anteils an dem Münchner Lastwagenbauer über die 30-Prozent-Schwelle hatte VW im Mai ein Pflichtangebot an die MAN-Aktionäre ausgelöst.
Falls die Übernahme der rund 56 Prozent genehmigt wird, würde der Traditionskonzern aus Bayern eine weitere VW-Marke. Gemeinsame Entwicklungen mit den VW-Nutzfahrzeugen und der schwedischen Tochter Scania sollen vorangebracht und Kosten beim Einkauf gespart werden.
Der ums Überleben kämpfende schwedische Autobauer Saab stößt bei Volkswagen nach Angaben Winterkorns derzeit auf kein Interesse. Es gebe keine Pläne, die Marke - sie war früher mit der heutigen VW-Tochter Scania verbandelt - wieder aufleben zu lassen. (dpa)