Köln. Der Verband Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen (VVWL) spricht sich gegen die ab Mitte August geplanten Durchfahrtsverbote für Lkw über 7,5 Tonnen in der Kölner Rheinuferstraße aus. Sowohl aus logistischen als auch aus ökologischen Gründen sei die Sperrung problematisch. Die damit beabsichtigte Verbesserung der Luftqualität könne in das Gegenteil umschlagen. Der Verband fordert daher Alternativlösungen und Ausnahmeregelungen.
Der VVWL bemängelt, dass der Luftreinhalteplan der Stadt Köln eine für Lkw ungeeignete Ausweichstrecke vom Niehler Hafen in den südlichen Chemiegürtel ausweisen würde. Diese sei zwar kürzer, aber auf der Strecke liege eine Durchfahrtsbeschränkung für Fahrzeuge ab 3,6 Metern Höhe. Somit sei sie für größere Lkw und insbesondere für den Containerverkehr per Lkw ungeeignet. Alternative Ausweichmöglichkeiten gäbe es nicht.
Christoph Kösters, Geschäftsführer des VVWL, betonte: „Es geht nicht nur um ein paar zusätzliche Kilometer. Aufgrund der längeren Strecke und der Staulage auf dem Kölner Autobahnring schaffen die Lkw statt durchschnittlich drei nur noch maximal zwei Rundläufe, um den Hafen mit Industrie im Kölner Süden zu verbinden.“ Dies mache den umweltfreundlicheren Verkehrsträger Binnenschiff gegenüber einem Direkt-Lkw unattraktiver. Denn laut Köster steigt somit die Wahrscheinlichkeit, dass für die gesamte Containerverkehrsstrecke ab den Seehäfen bis nach Köln eine Verlagerung von der Wasserstraße auf den Lkw eintritt. Bedingt durch die Mehrkilometer aufgrund der Umwegfahrten als auch durch eine Rückverlagerung von Verkehrsströmen auf die Straße würden die Gesamtemissionen des Verkehrs signifikant ansteigen.
Der VVWL fordert daher, eine Lösung für den Güterverkehr zwischen dem Niehler Hafen und der südlichen Kölner Chemieregion zu finden. Mindestens müsse die Stadt Köln eine Ausnahmeregelung für Fahrten mit dem Niehler Hafen als An- und Abfahrtsort für Lkw ab 7,5 Tonnen festlegen. (sn)