Hamburg. Der Schienenlogistiker und Waggonvermieter VTG hat trotz der Krise in den wichtigen osteuropäischen Märkten im Geschäftsjahr 2014 Umsatz und Ergebnis gesteigert. Das teilten CEO Heiko Fischer und Finanzvorstand Kai Kleeberg vor der Presse in Hamburg mit. Der Konzernumsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 4,4 Prozent auf 818, 3 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) kletterte um 4 Prozent auf 191 Millionen Euro. Der Konzerngewinn wuchs um 9,2 Prozent auf 18,8 Millionen Euro.
Frohe Botschaft aus der Waggonvermietung
Positiv entwickelte sich vor allem die Waggonvermietung, die 345 Millionen Euro und ein operatives Ergebnis auf Ebitda-Basis von 194,4 Millionen Euro beisteuerte. VTG lieferte 1800 Neubauwaggons an die Mietkunden aus, darunter 350 Schüttgutwaggons nach Russland. Die Auslastung der Waggonflotte lag bei 91 Prozent (2013:89,8).
Russlandkrise bremst Schienenlogistik
Uneinheitlich war das Ergebnis im Geschäftsbereich Schienenlogistik. Hier hatte der VTG-Vorstand nach dem Joint Venture mit Kühne + Nagel auf deutliches Wachstum gehofft. Doch die Rechnung ging nicht auf. Das von Kühne +Nagel in das Gemeinschaftsunternehmen eingebrachte Osteuropageschäft brach krisenbedingt ein. Insgesamt stieg der Umsatz zwar um 7,9 Prozent auf 322 Millionen Euro, aber das Ebitda ging um 106,2 Prozent zurück und lag mit minus 200.000 Euro sogar im roten Bereich.
Einen Ausgleich brachte die Tankcontainerlogistik, die bei stabilen Umsätzen von 150,9 Millionen Euro einen um 38,7 Prozent gestiegenes Ebitda von 12,8 Millionen Euro erwirtschaftete. Davon stammen allerdings rund 2,3 Millionen Euro aus einem Unternehmensverkauf.
2015: Sprung über die Milliardengrenze
Im kommenden Jahr plant VTG-Chef Fischer den Sprung über die Milliardengrenze im Umsatz bei einem Ebitda von 325 bis 350 Millionen Euro. Die Grundlage dafür ist durch den Kauf des Schweizer Waggonvermieters AAE im Frühjahr 2015 bereits gelegt. Die VTG-Vermietflotte wächst dadurch um einen Schlag von rund 50000 auf 80000 Waggons. Die Integration der AAE wird sich voraussichtlich bis ins Jahr 2016 hinziehen. (hel)