Werdohl/Bonn. Der Bahntechnik-Konzern Vossloh hat überraschend Vorstandschef Gerhard Eschenröder entlassen. Hintergrund seien gravierende Meinungsverschiedenheiten innerhalb des Vorstands sowie im Verhältnis zwischen Eschenröder und dem Aufsichtsrat, teilte das Unternehmen in Werdohl ohne weitere Einzelheiten mit. Der Aufsichtsrat habe die Entscheidung einstimmig und aus „wichtigem Grund“ getroffen. Finanzvorstand Werner Andree werde Eschenröder mit sofortiger Wirkung ersetzen. Die Strategie des Konzerns, wie sie von Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen worden sei, werde unverändert beibehalten, betonte Vossloh. Der Konzern hatte nach dem Kauf von zwei amerikanischen Weichenherstellern im Frühjahr angekündigt, nach weiteren Übernahmekandidaten Ausschau zu halten. Die Börsenaufsicht will den Kurseinbruch der Vossloh-Aktie nach der Veröffentlichung der Entlassung des Vorstandchefs am vergangenen Donnerstag genau unter die Lupe nehmen. „Wegen der erheblichen Kursbewegung der Aktie vor Bekanntgabe der Personalie schauen wir uns den Handel routinemäßig an“, sagte eine Sprecherin der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Die Aktien des MDAX-Unternehmens waren nach Veröffentlichung der Personalie um fast 13 Prozent bis auf 71,20 Euro eingebrochen. Bereits am Vortag war der Kurs zwischenzeitlich um fast acht Prozent abgesackt. (dpa)
Vossloh feuert Vorstandschef
Der Bahntechnik-Konzern hat Gerhard Eschenröder wegen gravierender Meinungsverschiedenheiten entlassen – Börsenaufsicht prüft Kurseinbruch der Vossloh-Aktie