Brüssel. Hausärzte in den EU-Ländern sollten laut einer Organisation für Verkehrssicherheit in Zukunft stärker darauf achten, ob ihre Patienten fit genug zum Autofahren sind. Der European Transport Safety Council (ETSC), eine Non-Profit-Organisation mit Sitz in Brüssel, veröffentlichte einen entsprechenden Bericht am Dienstag. In vielen EU-Staaten werde die Fahrtauglichkeit nur bei älteren Fahrern systematisch überprüft, heißt es.
Diese Strategie habe keinen nachweisbaren Einfluss auf die Zahl der schweren Unfälle. Insgesamt fehle es in Europa an Daten, welche Rolle Krankheiten bei den Unfallursachen spielten. Eine Ausnahme sei Finnland, wo schwere Unfälle laut ETSC genau untersucht werden. Demnach hingen in dem skandinavischen Land 16 Prozent der schweren Unfälle zwischen 2014 und 2018 mit Krankheiten der Fahrer zusammen. Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellten das größte Risiko dar.
Zündschlosssperren für Alkoholsünder
Bei Fahrern, die mit Alkohol im Straßenverkehr aufgefallen sind, solle auf Zündschlosssperren gesetzt werden. Diese ermöglichen das Anlassen des Autos nur nach einem Alkoholtest. So werde verhindert, dass sich Fahrer trotz eines womöglich eingezogenen Führerscheins hinters Steuer setzten. Autofahrer in Deutschland werden in der Regel nach der Auto-Führerscheinprüfung nicht mehr regelmäßig auf ihre Gesundheit überprüft.