Wiesbaden. Der hessische Wirtschaftsminister Dieter Posch (FDP) will ein australisches System der Benzinpreiskontrolle für Deutschland übernehmen. "Es zielt darauf ab, dass Tankstellenbetreiber ihren Preis für den nächsten Tag bis 14 Uhr des Vortags melden müssen", sagte Posch am Freitag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa in Wiesbaden.
"Diese Preise werden dann ab 6 Uhr des Folgetags veröffentlicht und gelten für 24 Stunden." Der Vorteil dabei sei, dass kein Ölkonzern vorher vom anderen wisse, welchen Preis er nennt. Hessen werde kommenden Donnerstag (15. März) im Bundesrat beantragen, dieses System einzuführen. Der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt, hatte in einem Interview vorgeschlagen zu prüfen, ob die in Westaustralien erprobte Lösung in Deutschland funktioniert.
Preise gleichzeitig und unabhängig voneinander melden
Posch verlangt, dass die Mineralölkonzerne ihre Preise gleichzeitig und unabhängig voneinander melden - beispielsweise an das Bundeskartellamt. "Dadurch wird auch unterbunden, dass einzelne Anbieter vorpreschen und die anderen ihre Preise dann anpassen."
Nach Angaben des Wirtschaftsministers bietet das australische Modell noch einen weiteren Vorteil. Wenn die Preise für den nächsten Tag ab 14 Uhr bekannt sind, könne eine Datenbank postleitzahlgenau über die aktuellen Spritpreise informieren. "Auf diese Weise lassen sich die unbegreiflichen Preissteigerungen deutlich reduzieren", betonte der CDU-Politiker. (dpa)
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