Von der Hülle zum Gesamtpaket

Wer eine Logistikimmobilie mietet, bezieht ein leeres Gebäude. Soll es sich mit Leben füllen, braucht der Logistiker die passende Einrichtung: von den Regalen über Kommissionierplätze bis hin zum automatisierten Lager mit angeschlossener Fördertechnik. Im Gegensatz zu Wohnungsbesitzern, die in der Airbnb-Ära immer mehr Angebote mit Vollmöblierung inserieren, hatten Vermieter von Logistikimmobilien mit der Inneneinrichtung eines neuen Logistiker-Heims herzlich wenig zu tun - P3 Logistic Parks wird das für seinen Teil ändern. Finanzierung trägt der Vermieter Das Unternehmen, das in elf europäischen Ländern mehr als 4,3 Millionen Quadratmeter Logistikfläche im Bestand hat und über gut eine Million Quadratmeter Entwicklungsfläche verfügt, ist der erste Eigentümer und Entwickler von Logistikimmobilien, der diese künftig auch vollmöbliert vermieten wird. "Unsere Mieter müssen sich nicht länger einen Finanzierungspartner für die Lagereinrichtung suchen", konkretisiert Sönke Kewitz, Geschäftsführer von P3 Logistic Parks Deutschland, das Konzept. Je nach Automatisierungsgrad könne das schnell bedeuten, dass der Mieter bei seiner Bank noch einmal mehrere Millionen Euro finanzieren muss. "Hier springen wir als Vermieter ein: Logistikdienstleister mieten nicht nur die Immobilie, sondern schließen auch einen Mietvertrag über Lagereinrichtung und Lagertechnik mit uns ab", so Kewitz. Virtuelle Lagerplanung Die Betreiberpflichten lägen allerdings alleine beim Mieter. Um Themen wie Wartung und IT-Service muss er sich also selber kümmern, beziehungsweise er schließt entsprechende Verträge mit den Intralogistik-Herstellern ab. "Auch wenn wir künftig 'vollmöbliert' vermieten, trägt der Mieter weiterhin sämtliche Nebenkosten", betont Kewitz. Passend zur neuen Strategie hat P3 eine exklusive Partnerschaft mit dem B2B-Virtual-Reality-Labor Virtuplex geschlossen. Virtuplex hat sich im P3 Park Prag Horní Pocernice angesiedelt - in Tschechien will P3 die VR-Technologie im Bereich der Lagerlogistik anwenden. "Durch die neue Partnerschaft stehen wir unseren Kunden schon bei der Planung der Innenausstattung mit innovativer Technik zur Seite", so Kewitz. Kunden könnten dann mittels VR-Brille verschiedene Konfigurationen von P3-Lagern einsehen und die Innenausstattung mit Regalen, Fertigungslinien oder Robotik, Zwischengeschoss und Gesamtlayout nach ihren Wünschen gestalten. Moderne Anlagen hochskalierbar Für den Mieter klingt das Konzept gut, er bekommt quasi alles aus einer Hand. Aber was bedeutet das im Umkehrschluss für den Vermieter? Nicht umsonst wird in der Entwicklerzunft mantraartig das Lied von der Drittverwenderfähigkeit gesungen. Oder anders formuliert: Was passiert bei einem Mieterwechsel mit der für einen bestimmten Kunden maßgeschneiderten Lagerausstattung? "Dass eine Logistikimmobilie von Haus aus drittverwenderfähig ist, halte ich für einen Trugschluss. Als Besitzer muss man bei einem Mieterwechsel immer adjustieren", entgegnet Kewitz. Das Thema Anschlussvermietung mache ihm daher wenig Sorgen. Auch wenn Regale und Lagertechnik passgenau auf die individuellen Bedürfnisse des Kunden eingebaut werden - moderne Anlagen, ob Shuttle-System oder ein automatisches Kleinteilelager, seien heutzutage so skalierbar und flexibel, dass sie zurückgebaut oder erweitert werden oder auch in einer anderen Immobilie untergebracht werden könnten, argumentiert der Deutschland-Geschäftsführer von P3. Was ihn zudem zuversichtlich stimmt: Letztendlich müssten Logistikdienstleister ihre Kunden zufriedenstellen. "Wenn man ihnen dabei hilft - und das tun wir mit unserem ganzheitlichen Angebot -, dann werden sie auch längere Mietverträge abschließen", ist sich Kewitz sicher. Mehr zum Thema finden Sie im Dossier Immobilien www.verkehrsrundschau.de/dossiers In Kürze Logistikimmobilien-Entwickler und -Vermieter P3 Logistic Parks wagt sich an ein neues Konzept: Mieter schließen nicht nur einen Vertrag über die Immobilie an sich, sondern auch die Lagereinrichtung und Lagertechnik ab.

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