Rom. Italienische Logistikunternehmen brauchen derzeit ein gutes finanzielles Polster und einen langen Atem. Denn, so bemängelt der Verband Trasportounito: Transportfirmen würden immer mehr zu zinsfreien Leihagenturen – und das bei nahezu unerträglichen finanziellen Belastungen. „Jeden Monat gehen italienische Transportfirmen für ihre Auftraggeber oder diejenigen, an die sie dessen Ware transportieren müssen, mit mehr als drei Milliarden Euro in Vorleistung“, wird Maurizio Longo, Generalsekretär von Trasportounito, zitiert. Das entspreche etwa einem Wert von 23.000 Euro pro LKW im Straßenverkehr. Durchschnittlich würden Rechnungen oft erst nach rund 100 Tagen oder noch später bezahlt.
Auswirkungen auf die Straßenverkehrssicherheit
Diese Zahlungsverzögerungen würden sich vor allem auch in der Straßenverkehrssicherheit bemerkbar machen. Es gebe immer mehr Firmen, die aufgrund von Liquiditätsengpässen die Wartung ihres Fuhrparks und die Anpassung an neue Sicherheitsstandards auf einen späteren Zeitpunkt verlegten. Rund 90 Prozent aller Firmen müssten auf Finanzierungen zurückgreifen, um ihr Unternehmen weiterführen zu können. Gerade deshalb fordert der Verband einmal mehr, dass empfindliche Sanktionen eingeführt werden müssten, wenn die Zahlung von Dienstleistungen nicht so, wie in nahezu allen europäischen Ländern üblich, innerhalb einer 30-Tage-Frist erfolge. Nur dann, wenn der Auftraggeber entsprechende Bankbürgschaftsgarantien vorweisen könne, solle ein Zahlungsaufschub möglich sein. (nja)