München/Wiesbaden. Die Landespolizeien mehrerer Bundesländer haben in der vergangenen Woche im Rahmen einer europaweiten Kontrollwoche des Polizei-Netzwerkes TISPOL (Traffic Information System Police) zahlreiche Lkw und Busse kontrolliert. Das Hauptziel von TISPOL ist die Reduzierung der Anzahl der Getöteten und Schwerverletzten auf Europas Straßen. Aktuell liegen bereits Ergebnisse aus einigen Bundesländern vor.
In Bayern hatten hatten Polizisten am Mittwoch und Donnerstag landesweit mehr als 2100 Lastwagen und 50 Omnibusse kontrolliert. In mehr als 500 Fällen hatten Lastwagenfahrer Lenk- und Ruhezeiten überschritten, 104-mal stellten die Beamten technische Mängel fest. In 33 Fällen wurde gar die Weiterfahrt untersagt.
Besonders erschreckend war laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) das Verhalten eines 49-Lastwagenfahrers, der Stahlfässer mit brennbaren Farben nicht ausreichend gesichert hatte. Bei einer starken Bremsung hätte es passieren können, dass das Gefahrgut austritt und sich entzündet. „Das hätte schlimme Folgen haben können.”, sagte er.
Verstärkte Kontrollen des Schwerverkehrs gefordert
Die Ergebnisse der Kontrollen belegen laut Herrmann die Notwendigkeit verstärkter Kontrollen des Schwerverkehrs. Neben der Fahrtüchtigkeit des Fahrers sollen unter anderem auch der Fahrzeugzustand, die Ladungssicherung und die Einhaltung der Lenkzeiten überprüft werden.
Nach Angaben des Innenministeriums kam es in Bayern im vergangenen Jahr zu mehr als 18 000 Verkehrsunfällen, an denen Lastwagen beteiligt waren. 134 Menschen starben dabei. Rund drei Viertel der Unfälle hatten Lastwagenfahrer verursacht.
Die Hessische Polizei war bei gezielten Kontrollen auf der Autobahn 3 bei Wiesbaden unter anderem auf Drogen und mögliches Diebesgut gestoßen, berichtet die Frankfurter Neue Presse (FNP). Auch dort seien teils schwerwiegende Mängel an den Fahrzeugen entdeckt worden. In sechs Fällen durften die Fahrzeuge nicht zurück auf die Straße, unter anderem wegen defekter Bremsen. Insgesamt hatte die hessische Polizei rund 60 Lkw und Reisebusse kontrolliert. (dpa/sno)