Erfurt. Händler, Handwerksbetriebe und andere Firmen wollen die Luftqualität in Erfurt verbessern und so die Einrichtung einer Umweltzone verhindern. Darauf einigten sich die Industrie- und Handelskammer, die Handwerkskammer und die Stadtverwaltung. Die Unternehmen sollen ihre Angestellten künftig dazu anregen, häufiger mit dem Rad, mit Fahrgemeinschaften oder mit dem öffentlichen Nahverkehr zur Arbeit zu kommen, heißt es in der Vereinbarung.
Geplant ist auch, die Lastwagenflotte zu erneuern: Bis 2015 sollen 85 Prozent der Nutzfahrzeuge so ausgerüstet sein, dass sie eine grüne Feinstaubplakette bekommen könnten. Die ursprünglich für 2012 geplante Einführung einer Umweltzone sei der falsche Weg, die Belastung mit Feinstaub zu senken, teilten die Kammern am Freitag mit. Saubere Luft und die Versorgung mit Dienstleistungen müssten gleichermaßen gewährleistet werden - jedoch ohne bürokratischen Aufwand und auf freiwilliger Basis.
In Erfurt wurden die Feinstaub-Grenzwerte von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft im vergangenen Jahr 41-mal überschritten. Erlaubt sind nur 35 Überschreitungen. Die Landeshauptstadt wäre die erste Stadt in Thüringen mit einer Umweltzone. (dpa)