Herausforderung Alpen-Transit: Drei Generationen Prünster am Steuer

Mit Chemie über die Alpen Vier Jahre lang hatte Leo Prünster nach Bundeswehr und Ausbildung in München mit im elterlichen Transportunternehmen gearbeitet, häufig an Wochenenden Touren erledigt. 1994 wird auf GmbH umfirmiert, als er und seine Schwester mit in die Geschäftsführung einsteigen. Zwar profitieren die frischgebackenen Unternehmer von der bis dato glücklichen Spezialisierung auf palettierte chemische Feststoffe aus Burghausen für italienische Kunden. Sie entwickeln aber auch neue Ideen, um die Prozesse und Flächen vor Ort besser auszunutzen: So machen sowohl aus logistischer als auch aus kaufmännischer Sicht eine 2000-Quadratmeter-Lagerhalle und drei angeschlossene Rampen Sinn; beides wurde kurz nach der Jahrtausendwende fertiggestellt. Auch dabei bleibt es nicht, weil andere Kundenkreise nicht nur mehr Lagerfläche erfordern, sondern auch Spezialfahrzeuge sowie weitere Rampen: So kommen für den Lebensmittelbereich erste Kühlauflieger nach Hohenlinden und auch die Gefahrgutnachfragen erfordern neben der entsprechenden Fahrerqualifikation passende Auflieger. Zu allerhand Stück- und Sammelguttransporten entwickeln sich in den Nullerjahren auch die Fernverkehre "mehrgleisig". So hält auch der Kombinierte Verkehr im Hause Prünster Einzug. Aktuell sind fast doppelt so viele bahnverladbare Auflieger wie klassische Lafetten im Einsatz. Aufgeteilte Bereiche Um die Beladesituation im Hof zu entzerren, wurden schon im Jahr 2009 eine weitere Lagerhalle und mit ihr drei weitere Laderampen im Gelände am Niederfeld eingeweiht. Was mit Weitsicht geschah: Für die 50 italienischen Kunden des Chemiesektors sowie 30 weitere im deutschen Fernverkehr musste der Fahrerstamm seit den Neunzigerjahren auf gut das Doppelte aufgestockt werden. Kurze "Dienstwege" bei Problemen und beiderseitiges Verständnis sorgen für ein angenehmes Arbeitsklima, erklärt der langjährige Lkw-Fahrer Michael Salot, dessen Sohn ebenfalls bei Prünster als Fahrer arbeitet. Und mit Daniel Prünster ist nun auch ein Prünster der dritten Generation dabei: Seit der Geschäftsübergabe des Firmengründers im Jahr 2014 ist er in der Disposition für alle Importe jenseits der Alpen zuständig. Als Joker fungiert derzeit sein jüngerer Bruder Max Prünster: Der 23-Jährige hat im Unternehmen Dachser seine Ausbildung absolviert, generiert nun Aufträge, besorgt aber auch alle notwendigen Frachtpapiere und Unterlagen. Zu seinen Aufgaben gehören, wie Daniel Prünster unterstreicht, auch das Anstoßen von notwendigen Digitalisierungsprozessen genauso wie praktische Arbeiten und Mithilfe in der firmeneigenen Werkstatt. Dort agiert, zwischen Werkzeugen, Betriebsmitteln, Wartungshilfen und einer beinahe historischen Presse, schon seit 1988 der Werkstattmeister Ernst Müller. Herausforderung Alpen-Transit Weder Personal- noch Fahrermangel sind aktuell Gesprächsthema Nummer eins, ausgerechnet Transportwege könnten auch in Hohenlinden zu weitreichenden Änderungen führen. Mit Bangen sieht Leo Prünster deshalb auf den Kalender. "Ab Januar 2025 ist die Tiroler Luegbrücke für lange Zeit wegen Generalsanierung dicht. Für uns Transportunternehmer bedeutet das im Klartext mindestens mal einen gewaltigen Zeitverlust, den wir mit unseren Kunden vorher im Detail besprechen müssen", erklärt er. "Die Aufhebung des Nachtfahrverbotes könnte da helfen, am besten ohne Wenn und Aber. Wir hoffen, dass wir bald eindeutige Informationen erhalten." Fahrermangel: Fünf Fragen an die Chefs Ein Riesenmanko der Transportbranche ist immer noch der Fahrermangel: Was tun Sie dagegen, wie kommen Sie an Nachwuchs hinterm Lenkrad? Durch Anzeigen auf diversen Internetseiten und auf unserer Homepage. Ein großes Augenmerk legen wir auf ein gutes Betriebsklima, das unsere Fahrer per Mundpropaganda weitergeben. Im Blick haben wir auch sämtliche Ablauftermine von Führerschein, Fahrerqualifizierungsnachweis, ADR-Schein und Personalausweis. Was sollen Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer mitbringen, die sich bei Ihnen bewerben? Einen gültigen CE-Führerschein und einen Fahrerqualifizierungsnachweis. Von Vorteil ist ein gültiger ADR-Schein, aber nicht zwingend notwendig. Außerdem ein gepflegtes Erscheinungsbild und eine positive Einstellung zur Arbeit. Zuverlässigkeit, Teamspirit und Bereitschaft zur Weiterbildung. Gibt es denn Weiterbildungsmöglichkeiten bei Prünster? Wir bieten unseren Fahrern pro Jahr zwei Weiterbildungstermine für Modulschulungen an, daneben organisieren wir Auffrischungslehrgänge sowie den Grundkurs zum Erwerb des ADR-Scheins. Sind Ihre Fahrer am Wochenende zu Hause? Ja, für uns ist es sehr wichtig, dass unser Fahrpersonal die Wochenendruhe zu Hause verbringen kann. Ihr Unternehmen hat sich seit der Gründung weiterentwickelt, weg vom Spezialisten hin zum Allrounder, nun auch zum Logistiker. Kann es Gründe geben, irgendwelche Aufträge abzulehnen? Unser Arbeitsmotto lautet "Wenn Leistung überzeugt". Sollte es schon im Vorfeld ersichtlich sein, dass man die Kundenanforderungen nicht zur vollsten Zufriedenheit erfüllen kann, wird auch mal ein Auftrag abgelehnt.

Die CO2-Bepreisung: Wirksam aber hoher bürokratischer Aufwand

Fachkräftemangel treibt Gehälter

Logistikgruppe Carreras: Erfolgreicher 55 000 Kilometer-Test mit Thermo King-Kältesystem

Foodservice Brakes entscheidet sich für Ecooltec -Transportkälteanlage

Wie gehen Brückenprüfer vor?

Alle Schlagzeilen

Herausforderung Alpen-Transit: Drei Generationen Prünster am Steuer

HASHTAG

#Speditionsporträt

GDW Transport im VR-Speditionsporträt

Speditions-Porträt: Der Kukla-Weg

Speditions-Porträt: Niedermaier - Stark durch Kooperationen

MEISTGELESEN

In 100 Jahren vom Diesel- zum E-Lkw: MAN liefert ersten eTGX an Kunden aus

DB Schenker: Neues Warenlager für Halbleiter-Logistik

Alt gegen neu: Zwei Scania-Generationen im Test

STELLENANGEBOTE

Platform Security Lead

IT Service Excellence Lead

IT FinOps Analyst On Premise

Leitung Einkauf und Logistik (m/w/d)

IT FinOps Analyst On Premise

WEITERLESEN

NEWSLETTER