Düsseldorf. Der Energiekonzern Uniper will mehr Tankstellen bauen, an denen Lastwagen mit flüssigem Erdgas (LNG) betankt werden können. Bis zu 25 solcher LNG-Stationen will die Uniper-Tochter Liqvis bis Ende 2023 in Deutschland betreiben, wie das Unternehmen am Montag in Düsseldorf mitteilte. Bislang hat Liqvis vier stationäre und zwei mobile LNG-Tankstellen in Deutschland im Einsatz. Insgesamt gibt es in Deutschland nach Liqvis-Angaben 54 LNG-Tankstellen (Stand: Ende April). Der Kraftwerksbetreiber Uniper erwartet wegen der steigenden Transportmengen auf der Straße für Flüssigerdgas gute Absatzchancen.
Mit flüssigem Erdgas betriebene Lastwagen sind bis 2023 von der Autobahnmaut in Deutschland befreit. Damit soll Transportunternehmen ein Anreiz gegeben werde, ihre Lkw-Flotten auf klimafreundlichere Antriebe umzurüsten. Nach Liqvis-Angaben stößt ein mit Flüssigerdgas betriebener Lastwagen bis zu 20 Prozent weniger Kohlendioxid aus als ein Diesel-Lkw. Die Förderung ist allerdings umstritten. Experten bezweifeln, dass Erdgas eine ökologische Alternative zu Diesel ist.
Liqvis will ab Herbst 2022 auch CO2-neutrales LNG anbieten. Ein erster Liefervertrag über Bio-LNG sei bereits abgeschlossen worden. Die lieferbaren Mengen würden aber nicht ausreichen, das komplette Tankstellennetz zu versorgen, sagte Liqvis-Geschäftsführer Sebastian Gröblinghoff auf einer Online-Pressekonferenz. Das Bio-LNG werde aus Reststoffen erzeugt. Es gebe deshalb keinen zusätzlichen Verbrauch an Agrarflächen. (dpa/ja)