Berlin. Die deutsche Wirtschaft stellt sich zunehmend auf einen ungeregelten Austritt Großbritanniens aus der EU ein – und will das Schlimmste verhindern. „Mit Blick auf das schnell näher rückende Austrittsdatum müssen wir unsere Kräfte bündeln, um auch die Unternehmen zu erreichen, die sich bisher noch nicht auf den Brexit vorbereitet haben“, schreibt DIHK-Präsident Eric Schweitzer an die Spitzen der Industrie- und Handelskammern. Ein ungeregelter Brexit mit Wirkung Anfang November sei „leider ein sehr wahrscheinliches Szenario“, heißt es in dem Brief vom Freitag, 13. September, welcher der „Deutschen Presse-Agentur“ vorliegt.
Handelsrechtlich werde das Vereinigte Königreich Anfang November mit hoher Wahrscheinlichkeit über Nacht zum Drittstaat und erhalte damit quasi von einer Minute auf die andere den gleichen Status wie beispielsweise die Mongolei oder Kambodscha. „Kurz vor dem Weihnachtsgeschäft dürfte dies von vielen Unternehmen auf allen Seiten als große Herausforderung, wenn nicht sogar als Schock erlebt werden – nicht nur in Großbritannien, sondern auch in Deutschland.“
Nicht nur Zölle in Höhe von mehreren Milliarden Euro, sondern auch Zollbürokratie in Höhe von rund 200 Millionen Euro jährlich kämen bei einem ungeregelten Brexit nach DIHK-Schätzungen auf deutsche Unternehmen zu. (dpa)