Hamburg. Die Finanzierung zahlreicher Projekte zur Seehafenhinterlandanbindung ist erst zu einem geringen Teil gesichert. Von den insgesamt 2,4 Milliarden Euro, die für den Aus- und Neubau der Schieneninfrastruktur nötig wären, sind erst 200 Millionen Euro im Investitionsrahmenplan des Bundes bis 2010 hinterlegt. Darauf verwies Detthold Aden, Präsident des Zentralverbandes der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) anlässlich der Mitgliederversammlung in Hamburg. „Bei der Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur fehlen dem Bundesverkehrsminister jährlich 2 bis 2,5 Milliarden Euro“, sagte Aden. Der ZDS-Präsident begrüßte in diesem Zusammenhang Denkansätze in der Politik, das nötige Kapital über einen Infrastruktur-Finanzierungsfond zu beschaffen. Neben Geldern von Bund und Ländern könnten in einem solchen abgesicherten Fond auch privatwirtschaftliche Anleger Geld investieren und über Mauteinnahmen attraktive Renditen erzielen. „Da sind wir sehr dafür“, votierte Aden. Angesichts des rasant wachsenden Güterumschlags in den Seehäfen sei der zügige Ausbau der Verkehrsinfrastruktur notwendig. Nachdem die deutschen Seehäfen 2006 erstmals über 300 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen haben, rechnet der ZDS für das laufende Jahr mit einem Zuwachs um 6 Prozent auf 318 Millionen Tonnen. Nach Einschätzung des Verbandes wird sich der Güterumschlag in den deutschen Häfen an Nord- und Ostsee bis 2010 jährlich um durchschnittlich 5 Prozent erhöhen. (diwi)
Umschlag in den deutschen Seehäfen wächst
Zentralverbandes der deutschen Seehafenbetriebe warnt: Projekte zu Hinterlandanbindung der Häfen sind unterfinanziert