Wien. Der seit Dezember des Vorjahres durch Europa rollende sogenannte Europe Train mit Flüsterbremsen tourt zwei Wochen lang rund 10.000 Kilometer auf dem Netz der Österreichischen Bundesbahnen durch Österreich. Dabei sollen zahlreiche Messungen durchgeführt werden. Die Waggons in diesem Zug werden mit neuartigen Bremsen gebremst, die um die Hälfte weniger Lärm erzeugen als die gängigen Bremssysteme mit Gußeisen.
Mit dem unter der Schirmherrschaft des Internationalen Banverbandes UIC laufenden Pilotprojekt soll die LL-Sohlen-Technologie beim Bremsvorgang auf die Praxistauglichkeit gestestet und bis Anfang 2013 zur Serienreife gebracht werden.
Alle neuen Gütewagen würden bereits mit lärmarmen Bremsen ausgestattet, betont Andreas Fuchs, Vorstand von Rail Cargo Austria. Den bestehenden Wagenpark umzurüsten, würde sich betriebswirtschaftlich nicht rechnen. Das gilt sowohl für Österreich als auch die meisten europäischen Bahnen. Laut ÖBB-Holding-Vorstand Franz Seiser ist die Hälfte aller europäischer Güterwagen im Besitz von privaten Unternehmen. Daher müsse man einen einheitlichen Standard in Europa schaffen und bei der Einführung lärmarmer Güterwagen systematisch vorgehen, betonte UIC-Präsident Jean-Pierre Loubinoux beim Stopp des Europe Train im Bahnhof Deutsch Wagram bei Wien. (mf)