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Überstunden für Briefträger

06.05.2009 10:27 Uhr
Überstunden für Briefträger
80.000 Briefträger bei der Deutschen Post müssen sich auf längere Arbeitszeiten einstellen
© Foto: ddp

Zeitungsbericht: Postchef Appel will Arbeitszeiterhöhung ohne Lohnausgleich

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Bonn/Berlin. Bei der Deutschen Post sollen die Briefträger deutlich länger und ohne Lohnausgleich arbeiten. Das sagte Post- Vorstandschef Frank Appel der „Bild“-Zeitung (Mittwochausgabe). „Ohne Mehrarbeit drohen künftig Entlassungen“, warnte Appel. Er verwies darauf, dass die Wirtschaftskrise auch zu deutlichen Einbrüchen im ohnehin stagnierenden Briefgeschäft geführt habe. Darauf müsse das Unternehmen reagieren. Die Briefträger arbeiten derzeit 38,5 Stunden. Die Gewerkschaft Verdi wies die Forderung zurück. „Unsere 80.000 Briefträger arbeiten schon heute sehr hart. Aber die Arbeitszeiten müssen verlängert werden. Jede Stunde Mehrarbeit bedeutet auch mehr Produktivität“, sagte Appel dem Blatt. Er warnte Verdi davor, längere Arbeitszeiten strikt abzulehnen. Dann drohten Entlassungen. Für die Mehrarbeit könne es auch keinen Lohnausgleich geben. „Wir lehnen pauschale Forderungen nach Arbeitszeiterhöhungen strikt ab“, sagte Wolfgang Abel, Verdi-Landesfachbereichsleiter Nord und Mitglied im Post-Aufsichtsrat dem „Hamburger Abendblatt“ (Mittwoch). Er kritisierte die Aussagen Appels als „medienpolitischen Amoklauf. Jeder Verantwortliche weiß, dass man Tarifpolitik nicht über die Medien führt.“ Ein Post-Sprecher sagte, es müsse zum Thema Arbeitszeit möglichst rasch Verhandlungen mit Verdi geben. Es gehe dabei auch für die Beschäftigten um Zukunftssicherung. Nach den Tarifvereinbarungen sind noch bis Mitte 2011 betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. „Es wäre gut, wenn wir die Arbeitszeit in mehreren Schritten deutlich erhöhen könnten. Auf eine genaue Zahl möchte ich mich nicht festlegen“, sagte Appel der „Bild“-Zeitung. Bei sinkenden Mengen blieben für die Post die Kosten für Personal und die Infrastruktur gleich oder stiegen sogar. Derzeit bauen sich bei den Briefträgern unzählige Überstunden auf. (dpa)

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