San Francisco/USA. Das US-Unternehmen Uber hat den Start seiner Logistik-Plattform Uber Freight im April in den Niederlanden angekündigt. Über die Plattform sollen in den kommenden Wochen lokale Spediteure und Fahrer in ihre ersten Ladungen buchen und bewegen können, heißt es. Zwei Jahre nach seinem Start in den USA will das Unternehmen nun also auch im europäischen Frachtmarkt mitmischen.
Wie das Ganze konkret in der Praxis ablaufen soll, ist nicht bekannt. Das Unternehmen äußerte sich bislang auch nicht, mit welchen konkreten Features es in Europa punkten will und sich von etablierten Frachtenbörsen wie Timocom und digitalen Speditionen wie Instafreight und Cargonexx unterscheiden will.
Uber Freight: Rampenkritik per Klick
Fest steht nur: Vor wenigen Wochen hatte Uber Freight in den USA über seine Frachtbuchungs- App ein neues ein Rampenbewertungssystem eingeführt (siehe VerkehrsRundschau VR11/2019). Das hatte seinerzeit das Wallstreet Journal vermeldet. Dank dieser App können Lkw-Fahrer Laderampen bewerten. Spediteure, die über die Uber-Freight-Plattform Transportvolumen generieren, könnten so sehen, wie lange die Fahrer an den Rampen warten und ob diese zum Beispiel über sanitäre Anlagen oder auch ausreichend Parkplätze verfügen, auf denen diese übernachten können. Ob Uber Freight dieses Feature nun auch in den Niederlanden einführen wird, ist nicht bekannt, aber zu vermuten.
Über den Markteinstieg in Europa war in der Transport- und Logistikbranche seit längerem spekuliert worden. Auf Anfrage der VerkehrsRundschau bei Uber, äußerte sich Sprecher dazu vor wenigen Wochen mit den Worten: Uber sei ein globales Unternehmen und habe auch für seinen Frachtservice internationale Ambitionen. Dafür analysiere Uber, so der Sprecher, mit einem eigenen Team auch Märkte außerhalb der USA in Hinblick auf Machbarkeit und Rentabilität.
Die Online-Plattform Coyote Logistics
Auch der US-amerikanische Integrator UPS will seine in 2015 gekaufte Online-Plattform Coyote Logistics in Europa offenbar jetzt stärker voranbringen. Coyote ist ebenfalls ein technologie-orientierter, nicht-Asset-basierter Lkw-Ladungsmakler in den USA, der im Jahr 2014 nach Angaben von UPS 2,1 Milliarden US-Dollar Umsatz erwirtschaftete und seinerzeit mit 35.000 Lkw-Transporteuren in den USA zusammenarbeitete. Aktuellere Zahlen seitens Coyote sind bislang nicht bekannt. UPS hatte seinerzeit 1,8 Milliarden US-Dollar für Coyote bezahlt. (eh)