Essen. DB Schenker berichtet über steigendes Interesse von Kunden an trimodalen Transporten von Chonqing in Zentralchina via Deutschland nach Viracopos in Brasilien. „Wir haben diese Laufkette auf Wunsch eines im Raum Chongqing ansässigen Produzenten elektronischer Güter im vergangenen Sommer erstmals angeboten und verzeichnen nun zunehmende Anfragen weiterer Firmen zwecks Beteiligung an diesen Transporten“, sagt Daniel Wieland, Leiter Rail Logistics & Forwarding bei DB Schenker. Seinen Angaben zufolge ist sein Unternehmen derzeit in „fortgeschrittenen Verhandlungen“ mit einigen potenziellen Nutzern dieser interkontinentalen Verbindung.
Wieland weist darauf hin, dass die Laufzeit von Chongqing bis zu den Empfängern in Brasilien zwischen 24 und 27 Tage dauert. Davon entfällt der Löwenanteil auf die Fahrt mit dem Güterzug über die eurasische Traversale. Umgeladen werden die Güter in Duisburg nach Ankunft des Zuges, von wo sie per LKW weiter nach Frankfurt zum Abflug nach Viracopos bei Sao Paulo gefahren werden. Die Lufttransporte übernimmt LAN Cargo.
Seit vergangenem Juli wurden mittlerweile mehr als zehn Transporte auf dieser Strecke durchgeführt, weshalb sich diese Verbindung inzwischen zu einem Regelverkehr entwickelt hat. „Allerdings reden wir hier über einzelne 40-Fußcontainer und keine ganzen Güterzüge, die auf diese Weise von China nach Südamerika befördert werden“, hebt Wieland hervor.
Per Schiff via Pazifik und Panamakanal würden die Waren rund 55 Tage benötigen. „Im Vergleich dazu ist die Kapitalbindung dank unserer deutlich schnelleren trimodalen Verkehre entsprechend geringer und daher sehr attraktiv für die Nutzer“, führt Wieland an. Reine Luftfracht als Alternative wäre zwar viel schneller, aber sei erheblich teurer für die Frachtzahler im Vergleich zur Kombination Güterzug-LKW-Flugzeug, betont der Manager. (hs)