Basel/Mannheim. Verlader und die Transportwirtschaft rechnen im Straßengütertransport für das zweite Halbjahr mit leicht steigenden Preisen und Transportmengen. Das geht aus den neuesten Zahlen des Transportmarktbarometers von Prognos und ZEW (Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung) für das zweite Quartal hervor.
Insgesamt zeigten die Ergebnisse, dass sich die Stimmungslage zur Transportaufkommensentwicklung gegenüber den Vorquartalen zwar leicht abgeschwächt hat, die Einschätzungen der Experten der Tendenz nach aber immer noch auf Wachstum hindeuten, so die Einschätzung der Verkehrsexperten von Prognos/ZEW.
Bei den Preisen im Straßengüterverkehr rechnet gut die Hälfte der befragten Experten im kommenden halben Jahr nicht mit Veränderungen; die übrigen erwarten mehrheitlich schwach steigende, rund 6 - 8 Prozent sogar stark steigende Preise (d.h. Preiserhöhungen um mehr als 3 Prozent). Insgesamt bewegt sich der Stimmungsindex auf einem ähnlich hohen Niveau wie seit rund drei Jahren.
Bezogen auf das Transportaufkommen werden die stärksten Zuwächse bei den KEP-Transporten und im (sonstigen) Straßengüterverkehr sowie im Verkehr mit dem Asien-/Pazifikraum für die Luft- und Seefracht erwartet. Weiterhin am schwächsten werden die Perspektiven im „klassischen“ Schienengüterverkehr sowie für die Binnenschifffahrt beurteilt.
Stabile Entwicklung im Kombinierten Verkehr
Beim Kombinierten Verkehr (KV) wird die Transsportnachfrage-Entwicklung überwiegend als stabil eingeschätzt. Dies hängt laut Prognos/ZEW auch stark mit dem Seehafenhinterlandverkehr zusammen, bei dem sich die Waren ohnehin schon im „richtigen“ Transportgefäß befinden. Analog zur Mengenentwicklung im KV schätzen unsere Experten auch die Preisentwicklung im KV mehrheitlich – mit rund 60 Prozent – als stabil ein; und die übrigen rund 40 Prozent erwarten im kommenden halben Jahr einen leichten Preisanstieg von bis zu 3 Prozent. Vergleichsweise hoch sind die Preissteigerungserwartungen im Osteuropaverkehr, obwohl genau in dieser Relation die Mengenerwartungen relativ niedrig liegen. Offenbar schlägt sich in dem Ergebnis auch die Krise in der Ukraine in den Bewertungen wieder: auffällig ist der deutliche Rückgang des Stimmungsindexwerts für die Osteuropaverkehre auf der Straße und der Schiene.
Die Ergebnisse des Transportmarkt Barometers basieren auf einer regelmäßigen Umfrage der Prognos AG Basel und des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH (ZEW). An der quartalsmäßig durchgeführten Erhebung beteiligen sich Experten aus rund 250 Unternehmen der Verladerschaft und Transportwirtschaft. (diwi)